Kritik an Monteur- und Leiharbeiter-Wohnungen Wohnraumschutz-Satzung gefordert

Grevenbroich · Politiker wollen gemeinsam gegen Monteur- und Leiharbeiter-Wohnungen vorgehen.

 Nicht nur im Bahnhofsviertel, sondern auch in Gustorf, Gindorf, Neurath und Frimmersdorf gibt es Probleme mit Monteur- und Leiharbeiten-Wohnungen.

Nicht nur im Bahnhofsviertel, sondern auch in Gustorf, Gindorf, Neurath und Frimmersdorf gibt es Probleme mit Monteur- und Leiharbeiten-Wohnungen.

Foto: Zuew, Julia

Die Stadtverwaltung soll eine Wohnraumschutz-Satzung erarbeiten. Das fordern SPD und Mein Grevenbroich in einem gemeinsamen Antrag für die Ratssitzung am Donnerstag. Mit Hilfe dieser Satzung soll verhindert werden, dass Wohnungen im Stadtgebiet an Monteure oder Leiharbeiter vermietet werden.

„Das Thema ist bereits seit langem bekannt. Im Rat und den Gremien ist in den vergangenen Monaten regelmäßig über Fälle diskutiert worden, in denen Wohnhäuser oder Gewerbeimmobilien zur Unterbringung von Monteuren oder Leiharbeitern zweckentfremdet wurden“, schildert SPD-Fraktionsgeschäftsführer Daniel Rinkert. Die „missliche Lage“, die sich daraus ergebe, würde von Politik und Verwaltung gleichermaßen „sehr kritisch eingeschätzt“. Allmählich müsse aber gehandelt werden.

Nicht nur im Bahnhofsviertel, sondern auch in Stadtteilen wie Neurath und Frimmersdorf oder Gustorf und Gindorf sei das Problem bekannt, sagt Martina Suermann, die diese Entwicklung „mit großer Sorge“ betrachtet.  „Wenn bezahlbarer Wohnraum für Monteurwohnungen zweckentfremdet wird, fehlt er an anderer Stelle“, meint die Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft  Mein Grevenbroich. In der Stadt mangele es schon jetzt an preiswertem Wohnraum.

In ihrem gemeinsam Antrag verweisen SPD und Mein Grevenbroich auf das Beispiel der  Stadt Münster hin, die eine Satzung zum Schutz und Erhalt von Wohnraum erlassen hat. „Diese Satzung wird mit dem Ziel angewendet, bei Androhung möglicher Sanktionen eine zweckwidrige Verwendung gar nicht erst entstehen zu lassen“, sagt Suermann. „Sie gibt er Verwaltung aber gleichzeitig die Möglichkeit, bei satzungswidrigem Handeln sanktionierend eingreifen zu können.“

Eine Wohnraumschutz-Satzung für Grevenbroich soll die Verwaltung in die Lage versetzen, bei erkennbaren Umwandlungs-Absichten diesen sofort entgegen treten zu können“, betont Daniel Rinkert. „Das soll mit dem Ziel stattfinden können, den vorhandenen Wohnraum weiterhin für die Nutzung zu klassischen Wohnzwecken zu erhalten.“ Darüber hinaus müsse nach Meinung von SPD und Mein Grevenbroich geprüft werden, ob auch rückwirkende Eingriffsmöglichkeiten über diese Satzung geregelt werden können.

(wilp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort