Grevenbroicher Straße in der Kritik Das sagen die Politiker zur Bahnstraße

Grevenbroich · Nach der Freigabe der Bahnstraße für den Verkehr in beide Fahrtrichtungen schütteln viele Anwohner und Geschäftsleute verdutzt die Köpfe. Das Unverständnis über die aus Sicht vieler zu schmal geratene Straße und die außergewöhnliche Parkplatz-Anordnung ist groß. Grevenbroicher Lokalpolitiker reagieren überwiegend zurückhaltend.

 Die Bahnstraße nach der Freigabe in beide Richtungen.

Die Bahnstraße nach der Freigabe in beide Richtungen.

Foto: Christian Kandzorra

Die Grevenbroicher sollten offen an die Sache herangehen „und nicht gleich alles schlechtreden, was neu ist“, sagt beispielsweise Martina Suermann-Igné von der Wählergemeinschaft „Mein Grevenbroich“. Sie wünscht sich, dass der städtische Ordnungsdienst beratend vor Ort aktiv wird, „nicht im Sinne einer maßregelnden Instanz“. Sie plädiert dafür, erst einmal abzuwarten. Allerdings sagt Suermann-Igné für den Fall, dass sich die Verkehrssituation nicht entspannt, zu, sich gegen eine Einbahnstraßenregelung zu stellen. „Die können wir uns mit Blick auf die Geschäftswelt nicht erlauben.“

Fraktionsvize Dieter Dorok von den Grünen macht die Bahnstraße stutzig: Aus den Plänen sei aus seiner Sicht nicht eindeutig hervorgegangen, dass die Straße so schmal ist. „Ein halber Meter mehr auf beiden Seiten wäre gut gewesen.“ Für eine Verkehrsberuhigung hätte man auch auf einer breiteren Straße sorgen können. Jetzt gehe von der Straße ein Gefahrenpotenzial aus.

SPD-Fraktionsvize Holger Holzgräber sieht das anders: Er findet fünf Meter Fahrbahnbreite „ausreichend“ und verweist auf das erlaubte Tempo von nur 20 Kilometern pro Stunde. Der Radverkehr sollte mit in den Verkehr integriert werden – und mit häufigem Lkw-Begegnungsverkehr rechnet Holzgräber gar nicht: „Die Brücke an der Breite Straße ist nur bis zwölf Tonnen freigegeben.“

CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser glaubt, dass das mit der neuen Bahnstraße eine „Gewöhnungsfrage“ ist. An die Förderung der Baumaßnahme durch das Land sei viel Raum für Fußgänger geknüpft gewesen. Man habe Fußweg, Parkplätze und die Fahrbahn unter einen Hut bringen müssen. Gleichwohl sieht er den Abschnitt zwischen Graf-Kessel-Straße und Ostwall sowie die Einmündung in den Ostwall kritisch: „Dort hätte die Straße 50 Zentimeter breiter sein können.“ Kommunalpolitiker seien jedoch keine Fachleute für Straßenbau. „Hinterher ist man immer schlauer.“

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