Das „Elisabeth“ bleibt Grevenbroich erhalten Politik begrüßt Krankenhaus-Entscheidung

Grevenbroich · Politiker feiern den Beschluss für den Erhalt des Grevenbroicher Elisabeth-Krankenhauses. Die Bürgerinitiative sieht aber keinen Grund, Sektkorken knallen zu lassen.

 Grevenbroich bleibt Krankenhaus-Standort, dafür haben sich Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung des Rheinland Klinikums entschieden.

Grevenbroich bleibt Krankenhaus-Standort, dafür haben sich Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung des Rheinland Klinikums entschieden.

Foto: Georg Salzburg

Das „Elisabeth“ bleibt erhalten – doch die Initiative „Grevenbroicher Bürger für den Erhalt des Krankenhauses“ sieht darin noch keinen Grund, die Sektkorken knallen zu lassen. „Natürlich ist es schön, dass die Klinik am Standort bleibt“, sagt deren Sprecher Michael Schnabel. „Allerdings hatten wir uns mehr erhofft.“

Im Sommer hatte die Initiative rund 300 Menschen zusammengetrommelt, um für das Krankenhaus auf die Straße zu gehen. „Unser Ziel war es, die Klinik in ihrer Ursprungsform zu erhalten – das ist leider nicht gelungen“, sagt Schnabel. „Gynäkologie und Kardiologie werden ausgelagert, es bleibt eine Basisversorgung für Chirurgie und Innere. Neu hinzu kommt ambulantes Opiereren – etwas mau.“

Politiker werten die Ausgangslage anders: Mit den am Donnerstag getroffenen Beschlüssen und Empfehlungen seien gute Rahmenbedingungen für eine positive Zukunft der Krankenhäuser in Grevenbroich, Dormagen und Neuss geschaffen worden, sagt SPD-Kreisvorsitzender Daniel Rinkert, der auch Aufsichtsratsmitglied des Rheinland Klinikums ist. Diesen Rahmen müsse die neu aufgestellte Geschäftsführung nutzen. „Wir werden sie dabei kritisch begleiten, aber auch konstruktiv unterstützen“, sagt Rinkert.

Besonders unterstütze die SPD die Planungen, „dass wir am Standort Grevenbroich nicht aus der Krankenhausversorgung aussteigen, sondern das medizinische Angebot weiter ausbauen und den Bedarfen einer modernen Gesundheitsvorsorge anpassen“, ergänzt Udo Barsch, Vorsitzender der Kreistagsfraktion. „Die Leistungen im Krankenhaus werden fokussiert, die Notfallversorgung gewährleistet, ein ambulantes OP-Zentrum mit zahlreichen neuen Angeboten aufgebaut und eine stationäre Reha-Klinik gegründet.“

Heike Troles bezeichnet den Erhalt des Elisabeth-Krankenhauses nicht nur als eine „sehr gute Nachricht für Grevenbroich“, sondern auch für die Gesundheitsversorgung im gesamten Rhein-Kreis. „Denn es ist ein unverzichtbarer Teil von guter Lebensqualität vor Ort, dass schnell und verlässlich eine qualitativ hochwertige Gesundheitsvorsorge garantiert ist“, meint die Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes. Dass die befürchtete Schließung vom Tisch ist, wertet Troles als Ergebnis guter Zusammenarbeit von Politikern auf Stadt-, Kreis- und Landesebene.“

Auch Fraktionschef Wolfgang Kaiser begrüßt die Entscheidung für das Krankenhaus. Das angekündigte Reha-Zentrum und die ambulante OP müssten umgesetzt werden. „Ich hoffe, dass danach noch mehr folgen wird“, sagt Kaiser. „Etwa ein Fachärztezentrum, das entweder in das Haus integriert oder in einem Neubau angesiedelt werden sollte.“

Wie Insider berichten, habe die Entscheidung für Alexander Lottis im dreiköpfigen Geschäftsführer-Team des Rheinland Klinikums manchen Entscheidern „Bauchschmerzen“ bereitet, zumal der 53-Jährige im Juni in der DRK-Klinik Nordhessen seinen Stuhl räumen musste. Nach Informationen unserer Redaktion erhielt Lottis statt des üblichen Fünfjahres- lediglich einen Vierjahresvertrag. Zudem soll seine Abfindung auf ein Jahresgehalt festgelegt worden sein.

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