Schulen in Grevenbroich Pascal-Gymnasium feiert sein 50-Jähriges

Grevenbroich · Als Schule der Vielfalt – mit Tradition und zugleich jung geblieben – präsentiert sich das Pascal-Gymnaisum zum Jubiläum. Gefeiert wird am 11. Juni mit mehreren Veranstaltungen.

 Zum „We are 1 (one)“ formierten sich Schüler auf dem Schulhof. Das Pascal-Gymnasium hat unter anderem das Siegel als „Schule ohne Rassismus“ erhalten.

Zum „We are 1 (one)“ formierten sich Schüler auf dem Schulhof. Das Pascal-Gymnasium hat unter anderem das Siegel als „Schule ohne Rassismus“ erhalten.

Foto: Pascal-Gymnasium

Die „Toten Hosen“ haben bereits zum runden Geburtstag gratuliert, die Band war im Rahmen eines Abi-Gags 1987 im Pascal-Gymnasium. Viele weitere Gratulanten dürften folgen: Das Pascal-Gymnasium begeht sein 50-jähriges Bestehen am Samstag, 11. Juni, mit einem Festakt, einem Schulfest von 12 bis 15 Uhr und einem Ehemaligen-Treffen ab 19 Uhr – eine große „Pascal-Familie“ dürfte an dem Tag dabei sein.

Das Programm steht, die 185-seitige Festschrift muss noch gebunden werden. Ein Organisationsteam aus Lehrern, Schülern und Eltern bereitet die Events vor. Klar, dass im Vorfeld auch tief in die Schulgeschichte eingetaucht wurde. Bereits 1966 habe sich, so weiß Schulleiter Gerhard Bodewig, die Stadt Grevenbroich wegen „eines weiteren Ausbaus des hiesigen Schulwesens“ an den Kreis gewandt. 1970 beschloss der Kreistag die Errichtung eines „vierzügigen neusprachlichen Gymnasiums mit Frauenoberschule“. Viele Gedanken zum Schulnamen wurden damals wohl nicht angestellt: Im August 1971 startete das „Kreisgymnasium II“ mit 41 Kindern in einer Klasse in Räumen des bestehenden Kreisgymnasiums Auf der Schanze, dem heutigen Erasmus. Corona-bedingt wurde das 50-Jahr-Jubiläum nicht schon 2021 begangen.

 Ein Teil des Vorbereitungsteams um Schulleiter Gerhard Bodewig, das den besonderen Geburtstag vorbereitet.

Ein Teil des Vorbereitungsteams um Schulleiter Gerhard Bodewig, das den besonderen Geburtstag vorbereitet.

Foto: Wolfgang Walter

Umzüge der neuen Schule ins Berufsbildungszentrum und sogar nach Rommerskirchen-Deelen folgten, bis das „Kreisgymnasium II“ 1976 den ersten Teil des neuerrichteten Schulkomplexes am Sodbach beziehen konnte. 1988 übernahm die Stadt die Trägerschaft. 1981 hatte es endlich einen ansprechenden Namen gegeben: Pascal-Gymnasium. Die Wahl des vielseitigen Gelehrten Blaise Pascal als Namensgeber weist auf den offenen, umfassenden Charakter der Schule über die Wissensvermittlung hinaus hin. „Wir wollen etwa auch Nachhaltigkeit und Weltoffenheit vermitteln“, sagt Carmen Behrens, die Lehrerin ist Koordinatorin für Schulentwicklung. 1077 Schüler in fünf Zügen, 110 Lehrer – wie lässt sich eine so große Bildungseinrichtung kurz beschreiben? „Wir sind die Schule der Vielfalt“, betont Lehrerin Simone Lüderitz.

Das Pascal ist anerkannte Unesco-Projektschule und seit 2010 Ganztagsschule. Es fördert und fordert im technisch-naturwissenschaftlichen, sportichen musisch-künstlerischen und Sprachenbereich – etwa mit bilingualem Unterricht (Englisch). Sogar Chinesisch und Koreanisch sind in Arbeitsgemeinschaften möglich. Das Pascal ist unter anderem als digitale und als MINT-freundliche Schule (MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) ausgezeichnet – und als Schule ohne Rassismus. Die Gymnasiasten kümmern sich um Umweltprojekte und unterstützen mit Aktionen krebskranke Menschen.

 Aus den 1970er Jahren stammt der Schulkomplex, von außen hat sich nicht allzu viel verändert.

Aus den 1970er Jahren stammt der Schulkomplex, von außen hat sich nicht allzu viel verändert.

Foto: Wolfgang Walter

„Unsere Schule hat Tradition, ist aber zugleich jung geblieben“ sagt Gerhard Bodewein. „In den 80er Jahren gab es eine Mofa-AG, heute geht es in Projekten etwa um Verkehrsplanung. Und beim Roberta-Wettbewerb sind wir jetzt eine Runde weitergekommen“, dabei konstruieren die Schüler Roboter.

Gleich drei Vereine neben dem Förderverein unterstützen die Schule. Das PasKomm etwa übernimmt die Nachmittagsbetreuung, das Café Pascal sorgt für Essen in Cafeteria und Mensa. Bei PasTeg können Teilnehmer nicht nur vom Pascal samstags die Arbeitswelt von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern kennenlernen. Und dann macht das Pascal noch etwas anderes aus, wie Carmen Behrens betont: „Wir sind eine große Pascal-Familie“. Simone Lüderitz und Dominika Offermann haben an der Schule ihr Abi gemacht und unterrichten nun dort. „Ich habe hier mein Referendariat absolviert, war dann ein Jahr lang woanders, wollte aber ans Pascal-Gymnasium zurück. Hier herrscht eine Super-Atmosphäre“, betont Offermann, die Deutsch und Geschichte unterrichtet. Zehn aus dem Kollegen-Team „waren früher hier selbst Schüler, eine so große Zahl ist selten“, sagt Doris Faßbender, die seit 1981, vor 41 Jahren, dem Kollegium als Lehrerin für Sport und Französisch angehört.

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