Elisabethkrankenhaus in Grevenbroich Papierlose Geriatrie dank E-Akte

Grevenbroich · Auf den Geriatrischen Stationen im Elisabethkrankenhaus ist die E-Akte eingeführt worden. Chefarzt Dr. Oliver Franz erklärt die Vorteile für Patienten und Mediziner.

Geriatrie-Chefarzt Oliver Franz (r.) mit Oberarzt Philipp Lechner (l.) und Stationsleiter Bernd Heinemann bei der Visite mit Laptop.

Geriatrie-Chefarzt Oliver Franz (r.) mit Oberarzt Philipp Lechner (l.) und Stationsleiter Bernd Heinemann bei der Visite mit Laptop.

Foto: Rheinland Klinikum

Die Zeiten, in der dicke Patientenakten und schwer leserliche Handschriften den Krankenhausalltag prägten, sind auf den Geriatrischen Stationen im Elisabethkrankenhaus vorbei: Ärzten, Pflegepersonal und Therapeuten steht ab sofort die gesamte Behandlungsakte der Patienten in digitaler Form zur Verfügung – darunter Dokumentationen von Behandlungen sowie die Verabreichung und Dosierung von Medikamenten. Durch die Umstellung auf die digitale Akte sind die Daten jederzeit einsehbar – das erhöht die Patientensicherheit und erleichtert den Mitarbeitern gleichzeitig ihre Arbeit.

„Gerade bei Patienten, die aufgrund von multiplen Erkrankungen mehrere Medikamente parallel einnehmen, gibt die E-Medikation einen schnellen Überblick über alle ärztlichen Anordnungen“, erklärt Dr. Oliver Franz, Chefarzt der Klinik für Geriatrie, der in der Einführung der elektronischen Akte viele Vorteile für seine Klinik sieht. „Das System ermöglicht es uns, alle Medikamente auf einen Blick zu sehen, sodass im Vorfeld Wechselwirkungen auch systemseitig erkannt und minimiert werden können“, sagt Franz. Weitere Vorteile: Die digitale Eingabe ist deutlich besser zu lesen als die handschriftliche Dokumentation, Doppelerfassungen werden vermieden und Informationen sind ständig verfügbar. „Die Digitalakte ist jederzeit von überall im Haus und mehreren Personen gleichzeitig abrufbar. Das verkürzt die Arbeitswege, da niemand mehr den Akten hinterher laufen muss“, erklärt Stationsleiter Bernd Heinemann.

Die Visite erfolgt direkt per Laptop am Patientenbett, und Anpassungen der Medikation werden nun unmittelbar bei Verordnung in die digitale Akte eingegeben. „Das beschleunigt die Kommunikation sowohl im ärztlichen als auch im pflegerischen Bereich“, erzählt Dr. Franz. So können bereits während der Visite behandlungsrelevante Patientendaten erfasst, Laborwerte eingesehen und weitere Behandlungsverläufe dokumentiert werden. Situationen, in denen beispielsweise eine Papierakte gerade mit einer Pflegekraft im Haus unterwegs ist, sind ausgeschlossen.

Die Umstellung auf die papierlose Akte erfolgte nicht über Nacht, sondern war mit einer intensiven Vorbereitungs- und Schulungsphase verbunden. Unterstützung erhielt die Geriatrie von der IT und der Zentralen Krankenhaus-Apotheke Dormagen. Deren stellvertretender Leiter Martin Zimmermann übernahm die Schulung der Mitarbeiter: „Zu Beginn ist es relativ zeitintensiv, alle Mitarbeiter mit dem System vertraut zu machen. Die Vorteile überwiegen aber dem Aufwand, da die digitale Akte viele Prozesse im Krankenhausalltag beschleunigt.“

Auf der Orthopädischen Station in Dormagen und der Grevenbroicher Klinik für Schmerzmedizin wurde die digitale Patientenakte bereits etabliert. Nach dieser Pilotphase sollen nun weitere Stationen nach und nach digitalisiert werden. „Das Ende der Papierakte heißt auch, dass von überall dort, wo digitales Arbeiten möglich ist, Dokumentationen und Anordnungen getroffen werden können“, erklärt Martin Zimmermann.

(NGZ)
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