Corona-Infizierte im Rheinland Klinikum Grevenbroich Kreis hebt Einschränkungen für das Krankenhaus auf
Grevenbroich · Der Aufnahmestopp und das Besuchsverbot im Rheinland-Klinikum Grevenbroich sind am Donnerstag Abend überraschend aufgehoben worden. Wie Kreissprecher Benjamin Josephs erklärte, habe sich die Zahl der Infizierten im Krankenhaus auf drei reduziert.
Alle weiteren, nach Bekanntwerden der Infektionen vorgenommenen Testungen seien negativ verlaufen. „Damit gibt es keinen Grund mehr für Einschränkungen“, sagte Josephs.
Weil acht Mitarbeiter und ein Patient des Elisabeth-Krankenhauses offensichtlich mit dem Virus infiziert waren, durften seit Montag keine Besuche mehr erfolgen, zudem gab es einen Aufnahmestopp für Chirurgie und Gynäkologie. Die Corona-Diagnosen seien aufgrund von Schnelltests gestellt worden, die unzuverlässig seien und nur in Ausnahmefällen in sensiblen Bereichen angewendet würden – „damit rasch reagiert werden kann“, argumentiert der Kreissprecher.
Die neun Betroffenen seien anschließend einem zuverlässigen Test unterzogen worden, so wie er von den Ärzten und in den Corona-Zentren angewendet wird – und der habe ein anderes Bild ergeben. „Das seit Donnerstag Abend vorliegende Ergebnis zeigt, dass lediglich drei Mitarbeiter mit dem Virus infiziert sind. Sie arbeiten nicht in Bereichen, in denen eine Ansteckung erfolgen kann. Damit können wir eine breitflächige Infektion im Grevenbroicher Krankenhaus ausschließen“, betont Benjamin Josephs. Ein Patient sei nicht betroffen gewesen.
Bis Donnerstag seien 280 von 350 Mitarbeiter des Klinikums auf das Virus getestet worden – alle negativ, sagt Sprecherin Susanne Niemöhlmann. Der Aufnahmestopp habe zu keinen Problemen geführt. Schwangere, die mit Wehen ins Krankenhaus kamen, seien nicht an andere Kliniken verwiesen worden, die Zentrale Notaufnahme habe weiter gearbeitet wie bisher und die Chirurgie habe lediglich geplante Operationen verschoben.
In Grevenbroich sind aktuell 24 Menschen mit dem Virus infiziert – genau so viele wie in Neuss. Kreisweit sind es 88. „Wir müssen eine zweite Welle mit allen Möglichkeiten verhindern“, sagt Landratskandidat Andreas Behncke (SPD) vor diesem Hintergrund. Die Zahl der Neuinfektionen werde zwar fortlaufend dokumentiert, aber daraus müsse auch ein strategisches Handeln der Kreisverwaltung entwickelt werden. Behnckes Forderung: Risikofaktoren, die auf eine kritische Infektions-Zunahme hindeuten, müssten in einem Ampel-System zusammengefasst werden. Bundesweit gilt die höchste Stufe (Rot), wenn die kritische Grenze von 50 Neu-Infektionen auf 100.000 Bürger binnen einer Woche überschritten wird. Dies dürfe nicht als untere Grenze verstanden werden: „Schon ab 25 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner muss aus unserer Sicht eine frühzeitige Warnung – Stufe Gelb – durch das Kreisgesundheitsamt erfolgen“, sagt Behncke.