Heilpraktikerin in Münchrath feiert 20-jähriges Bestehen Ein Leben mit den Feldenkrais-Lehren

Grevenbroich · Weil sie selbst Beschwerden hatte, denen mit Schulmedizin nicht beizukommen war, entdeckte Monika Baltes Ende der 1960er Jahre die Feldenkrais-Methode. Seit nun 20 Jahren lehrt die Heilpraktikerin die Methode in der eigenen Praxis.

 Monika Baltes aus Münchrath leitet seit 20 Jahren ihre eigene Heilpraktiker-Praxis. Dort vermittelt sie auch die Feldenkrais-Methode.

Monika Baltes aus Münchrath leitet seit 20 Jahren ihre eigene Heilpraktiker-Praxis. Dort vermittelt sie auch die Feldenkrais-Methode.

Foto: Dieter Staniek

Patienten, die in ihre Praxis kommen, hoffen „oft auf eine wundersame Heilung“, berichtet Monika Baltes. Chronische Schmerzen in Knie, Rücken oder Schulter, Migräne und „andere Zivilisationskrankheiten“ sind es, die die Heilpraktikerin zu behandeln versucht. Seit 20 Jahren kümmert sich die gebürtige Duisburgerin um Schmerzgeplagte in ihrer Praxis in Münchrath.

Eine der bevorzugten Anwendungen der 71-jährigen sind Methoden der Feldenkrais-Lehre. „Sanfte Bewegungen statt schweißtreibender Gymnastik sind das Grundsätzliche. Die Feldenkrais-Methode soll zu mehr Beweglichkeit und Flexibilität verhelfen, den Alltag erleichtern und Schmerzen lindern“, fasst die Fachfrau wichtigste Aspekte zusammen.

Sie weiß wovon sie spricht, denn als sie Ende der 1960er Jahre chronische Unterleibesschmerzen hatte, gegen die schulmedizinisch nichts half, probierte sie diese Lehre aus. „Das war ein Aha-Erlebnis“, erinnert sie sich unter anderem an ein „unüberhörbares Schmatzen, mit dem mein Kiefer aus der Verspannung fiel und sich damit andere Bänder im Körper lockerten“. Alles hängt mit allem zusammen, „nutze, was du hast, sonst verkümmert es“, heißt eine Feldenkrais-Ansicht über den „Bewegungsapparat, der kein Sitzapparat sei. Diese „Verfahren zur Schulung des Körpers und der Persönlichkeit über die Bewegung“ ganz ohne Esoterik, dafür mit praktischen Ratschlägen dazu, wie sich alltägliche Bewegungen leichter – also ohne Schmerzen und ohne Anstrengung - meistern lassen, kennt Monika Baltes auf dem Effeff. Denn als die Mutter eines Sohnes dann frisch geschieden, unzufrieden mit ihrem damaligen Beruf bereit für einen Neubeginn war, entschied sie sich für die Ausbildung zur Heilpraktikerin, die sie in Heidelberg absolvierte. Anschließend lernte sie auch die Feldenkrais-Methode von der Pike auf. „Letztlich geht es oft bei diesen Maßnahmen darum, eine Alternative zum Schmerz zu finden“, beschreibt sie Grundsätzliches. Damit denkt sie etwa an Jogger, die schmerzgeplagt Bandagen tragen oder mit verbissenem Gesichtsausdruck ihr Pensum zu absolvieren versuchen – sich übernehmen und einfach umfallen. Sie vermittelt mit „psychologischem Fingerspitzengefühl Kenntnisse, aber Achtsamkeit mit sich selbst ist eine wichtige Voraussetzung“, berichtet sie über die aktive Mitarbeit des Patienten.

„Mein Beruf ist meine Berufung“, beschreibt sie, wie auch jede Fortbildungsmaßnahme nicht nur „wichtig und bereichernd“, sondern eben auch ein Vergnügen sei. „Sich selbst zu erforschen und dazu lernen zu wollen, ist bei mir lebenslänglich.“ Zuletzt besuchte sie bei Wim Leupers Kurse. „Seine Leichtigkeit des Seins ist ansteckend und Mut machend“, berichtet sie. „Bei vielen Menschen ist Anstrengung zur Gewohnheit geworden“, weiß sie. „Dagegen versuche ich Methoden zu vermitteln.“ Übrigens heute am Schnuppertag ab 14 Uhr.

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