Dieter von Montfort aus Neukirchen Auf der Suche nach dem schönsten Weihnachtsstern

Neukirchen · Dieter von Montfort aus Neukirchen hat eine eigene Sternwarte und schaut von dort aus oft in den Himmel. Obwohl er seit Jahrzehnten ein passionierter Hobby-Astronom ist, begeistert ihn noch immer die Sternenpracht zur Weihnachtszeit.

Auf ihrem Weg zur Krippe folgten die drei Weisen aus dem Morgenland einem Stern, den sie nicht aus dem Auge verloren. Seinen Blick in den Himmel richtet regelmäßig auch Dieter von Montfort, vor allem jetzt, zur Weihnachtszeit, in der die wohl schönsten Sternbilder zu sehen sind. Die langen, meist klaren Nächte bieten viel Zeit, um Planeten und ferne Sonnen zu beobachten. 

Dieter von Montfort ist seit Jahrzehnten passionierter Hobby-Astronom und weiß genau, wann es sich lohnt, eine Nacht in seiner eigenen Sternwarte zu verbringen, um gedanklich und mithilfe seines professionellen Teleskops in ferne Galaxien zu reisen. „Ein Glanzpunkt am Morgenhimmel und ein echter Grund, früh aufzustehen, ist derzeit die Venus“, sagt er. Von etwa fünf bis acht Uhr   steht sie strahlend in südöstlicher Richtung. „Mit dem Teleskop ist sie als Sichelform beziehungsweise Halbvenus deutlich erkennbar.“ Theoretisch sei sie sogar tagsüber zu sehen – wenn man denn weiß, wo sie steht. „Das liegt daran, dass die Venus nach Sonne und Mond der dritthellste Himmelskörper ist“, sagt von Montfort. Zwei- bis dreimal steht sogar der erfahrene Astronom früh auf, um sie zu beobachten. „Auch, wenn ich sie schon sehr oft gesehen habe – aber es ist einfach ein Highlight.“

Der ganze Südosthimmel ist angefüllt mit hell funkelnden Sternen - rund um den Himmelsjäger Orion, die auffälligste Sternfigur des ganzen Himmels. Eigentlich sieht dieser „Jäger“ eher wie ein überdimensionaler Schmetterling aus - dennoch, eine auffällige Kette von drei gleichhellen Sternen bildet seinen Gürtel, jeweils zwei helle Sterne darüber und darunter die Schultern beziehungsweise die Füße der Jägergestalt.

Dieter von Montfort nutzt das kostenfreie Programm „Stellarium“, um auch mal vom PC aus in den Himmel zu schauen. „Betrachtet  man dort die Fotos vom Orionnebel, sieht das einfach fantastisch aus. Wer diese Bilder im Kopf hat, ist am Teleskop vielleicht etwas enttäuscht, denn wir sehen die Farbvielfalt nicht. Aber der Nebel an sich ist traumhaft erkennbar – auch lediglich mit einem Feldstecher.“ Dann ist er allerdings nur als kleiner, verwaschener Fleck erkennbar. Ein „Traumobjekt“ sei auch der offene Sternhaufen der Plejaden im Sternbild des Stieres, der sogar mit bloßem Auge sichtbar ist. „Mit dem Fernglas ist es aber ein noch tollerer Anblick – ab etwa 22 Uhr in südlicher Richtung.“ Die Plejaden sind im Volksmund übrigens auch als Siebengestirn bekannt – obwohl sie sich aus hunderten von Sternen zusammensetzen.

„Der Winterhimmel ist einfach traumhaft“, betont von Montfort. „Früher haben wir Schneewanderungen gemacht, um die Sterne zu beobachten. Am besten geht das in einer mondlosen Nacht.“ In diesen Tagen ist auch der Doppelsternhaufen im Sternbild des Perseus mit dem Fernglas gut zu erkennen. Sowohl im Dezember als auch im Januar befindet er sich nahe dem Zenit, dem Scheitelpunkt des Himmels.

Am 21. Januar 2019 erwartet Himmelsbeobachter dann wieder ein besonderes Phänomen: „Dann haben wir die letzte Totale Mondfinsternis für einige Zeit“, kündigt von Montfort an. Den gesamten Verlauf kann man von 4.30 bis 7.45 Uhr beobachten. „Die Totale Phase ist von 5.40 bis 6.40 Uhr.“ Beim letzten Mal habe sich der Mond bereits verfinstert, als er aufging. „Unspannend“, meint von Montfort. „Spannend ist es zu beobachten, wie er sich verdunkelt.“

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