Einkaufen in Grevenbroich Neues Konzept für die Coens-Galerie

Grevenbroich · Die Ärmel hochkrempeln und neue Ideen verwirklichen will Marcus Töpp, neuer Centermanager für die beiden City-Malls. Eine Fahrrad-Erlebniswelt im Monti stellt er sich vor, Dienstleistungen und Start-Ups in der Coens-Galerie.

 Marcus Töpp (49) ist neuer Centermanager des Montanushofs und der Coens-Galerie in Grevenbroich.   Foto: D. Staniek

Marcus Töpp (49) ist neuer Centermanager des Montanushofs und der Coens-Galerie in Grevenbroich. Foto: D. Staniek

Foto: Dieter Staniek

Der Eingang des Montanushofs soll aufgefrischt werden. Gespräche für neue Geschäfte laufen, und von Donnerstag bis Samstag heißt es im Einkaufszentrum nach den Lockdowns „We are back“ – mit Shows des Fitnessstudios FitX  (Freitag und Samstag). Monti-Mitarbeiter begrüßen Besucher mit Give-Aways. Ein neuer Wind? Ideen jedenfalls präsentiert Marcus Töpp, seit kurzem Centermanager für Montanushof und Coens-Galerie, reichlich. Vom „Ärmel hochkrempeln“, spricht der 49-Jährige.

Seinen Lebenslauf nennt Töpp eine „bunte Vita“. Nach dem Studium für Garten- und Landschaftsbau war der Düsseldorfer viele Jahre im Centermanagement im Centro Oberhausen tätig. Später leitete er den Bauhof der Stadt Meerbusch. 2019 wechselte er zum Dienstleister RME und wurde dort nun mit dem Center-Management der beiden Grevenbroicher Malls beauftragt. Vorgänger Tim Grevelhörster sei im Unternehmen „aufgerückt“, habe einen anderen Bereich übernommen.

Als erstes hatte Marcus Töpp Horst Schlämmer im Sinn, als er an Grevenbroich dachte. Dann sah er die Innenstadt, das viele Grün drumherum – „das ist eine gute Basis“, wertet er. Und was ist mit dem Einzelhandelsangebot? „Die Handelsflächen in der Innenstadt scheinen mir etwas üppig dimensioniert.“ Für einen beträchtlichen Teil davon – mit reichlich Leerständen in der Coens-Galerie – ist Marcus Töpp nun zuständig. Im Monti solle weiterhin der Handel im Vordergrund stehen, in der Coens-Galerie dagegen sieht er für die Zukunft „nur noch begrenzt Handel auf kleineren Flächen“.

Nach CCC Shoes & Bags, Euronics und dem Drogeriemarkt dm hat auch Netto angekündigt, die Mall zu verlassen. Wie geht es dort weiter? Töpp stellt sich einen Mix aus Dienstleistungen, sozialen Einrichtungen und Büros etwa für Start Up-Unternehmen vor. Ein gutes Projekt sei die schon vor seinem Wechsel nach Grevenbroich geplante Kindertagesstätte im Obergeschoss.

Töpp denkt bereits darüber hinaus an ergänzende Angebote rund um die Kinderbetreuung in der Galerie: an einen Kinderarzt etwa, ein Café und einen ,Mami-Zirkel“, in dem gebrauchte Kinderkleidung aufgearbeitet und verkauft werde. Auch ein Bekleidungsgeschäft sei dort sinnvoll. Im Montanushof „haben wir es geschafft, die vorhandenen Mieter zu halten. Das ist in der Corona-Zeit ein großer Erfolg.“ Nun sollen die Leerstände im Erdgeschoss, etwa auf den Flächen des früheren Cafés, der einstigen Buchhandlung und des Friseurbedarfs, beseitigt werden. Töpp hofft, schon bald einen ersten Abschluss präsentieren zu können – in welcher Branche, wird noch nicht verraten. Zudem hätte er im Monti gerne ein Obst- und Gemüsegeschäft, einen Anbieter landwirtschaftlicher Produkte aus der Region.

Und dann steht unweigerlich die Jahrzehnte alte Frage im Raum, was denn mit der Fläche des einstigen Dorfplatzes im Obergeschoss passieren soll. Der Dorfplatz, dem viele nachtrauerten, sei Vergangenheit, „wir wollen die Zukunft gestalten. Ich könnte mir im Obergeschoss eine Fahrrad-Erlebniswelt mit Angeboten für Fahrräder, E-Bikes, Lastenräder und E-Roller vorstellen – mit einer Teststrecke rund ums Haus. Fahrrädern gehört die Zukunft.“ Bereits für die nahe Zukunft gibt es Neuerungen. Im September soll der erste monatliche Trödelmarkt auf dem Parkdeck starten, Antikmarkt und Modellbaubörse im Montanushof sollen folgen.

Zur nahen Zukunft gehört auch die Neugestaltung nicht nur im Eingang, sondern auch der Außenanlagen. „Wir wollen die Braut etwas attraktiver machen“, sagt Töpp. Zudem stehen Baumaßnahmen an der Elektrik, Entwässerung und Brandmeldeanlage an – „der Zettel ist lang“. Erste Aufträge seien vergeben. Die Eigentümerin – der Deutschen Konsum Reit AG gehören beide Center – „ist bereit, viel Geld in die Hand zu nehmen“. Der Wasserrohrbruch im Monti sei „bereits Geschichte. Die Handwerksunternehmen haben viel Gas gegeben“.

Nicht nur Ärmel hochkrempeln will Marcus Töpp, sondern auch die Grevenbroicher, die lokalen kreativen Kräfte, mit einbinden. „Wer eine Idee hat, soll zu mir kommen. Wir sehen dann, ob wir sie verwirklichen können.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort