Investitionen ins Abwassernetz der Stadt Grevenbroich Neues Becken soll Regenflut stoppen

Hemmerden · Die Gesellschaft für Wirtschaftsdienste errichtet an der Buscher Straße für 500.000 Euro eine Regenwassermulde. Damit sollen künftig Überschwemmungen von Grundstücken durch von Ackerflächen herabströmendes Regenwasser verhindert werden. dazu gibt es auch ein Urteil des Oberlandesgerichts.

 Ein geplantes Regenrückhaltebecken nördlich der Buscher Straße soll künftig vor Überschwemmungen schützen.

Ein geplantes Regenrückhaltebecken nördlich der Buscher Straße soll künftig vor Überschwemmungen schützen.

Foto: Dieter Staniek

Mit einem neuen Bauprojekt will die Gesellschaft für Wirtschaftsdienste (GWD) Grevenbroich vermeiden, dass bei starken Regengüssen Wassermassen von den Feldern Grundstücke und Keller an der Buscher Straße in Hemmerden unter Wasser setzen. Im September oder Oktober soll der Bau eines Regenrückhaltebeckens starten. Rund 500.000 Euro kostet die rund 9000 Quadratmeter große Anlage.

Vor 13 Jahren hatte, wie GWD berichtet, bei einem Starkregen Wasser von Ackerflächen am Ort mehrere Grundstücke an der Straße überflutet. Es kam zu Klagen. In einem Urteil 2017 hatte das Oberlandesgericht Düsseldorf eine Verantwortung der Kommune für wild abfließendes Oberflächenwasser von Ackerflächen festgestellt. Um künftig solche Überschwemmungen zu vermeiden, „wollen wir eventuell anfallendes Regenwasser von den Feldern auffangen“, sagt Mike Pannozzo, Abteilungsleiter Stadtentwässerung bei der GWD, die für Planung, Bau und Unterhalt der Abwasseranlagen zuständig ist.

Die Lösung: „Wir legen eine Regenwassermulde an, die rund 1000 Kubikmeter fasst“, erläutert Pannozzo. Das Becken soll nördlich der Buscher Straße zwischen dem Wingensteiner Weg und einem Feldweg angelegt werden und das den Hang herunterströmende Wasser auffangen. Für die erforderliche Fläche sei ein Erbpachtvertrag mit dem Eigentümer geschlossen worden.

Das Becken wird 250 Meter lang und 20 bis 50 Meter breit sein. Das gesammelte Regenwasser soll vor Ort im Boden versickern. Für das Becken sind 3000 Kubikmeter Bodenaushub nötig. Der Lehmboden kommt raus, aufgefüllt wird mit Schotter und Kies. „Die Mulde ist mit einem größeren Volumen geplant, als es bei einem statistischen Jahrhundert-Regen-Ereignis erforderlich ist“, sagt Mike Pannozzo. Künftig werde GWD alle zu bauenden Abwasseranlagen mindestens auf ein solches Jahrhundert-Ereignis auslegen. Die Zahl starker Regenfälle ist in den vergangenen Jahren gestiegen.

Für die Mulde läuft zurzeit die Feinabstimmung mit dem Aachener Büro Hydrotec, zudem muss das Wasserrecht beantragt werden. Die Anlage soll dieses Jahr fertig sein und wird anschließend begrünt.

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