Kult-Treffpunkt in Grevenbroich Biertempel braucht neuen Namen

Grevenbroich · Bürgerinitiative richtet Kult-Pavillon im Wald wieder her und will ihn neu benennen.

 „Kronentempel“, „Waldtempel“ oder „Kronjuwel“: Rebekka Hess, Marc Kniest und Gabriele Pfotenhauer vorm neu zu benennenden Biertempel.

„Kronentempel“, „Waldtempel“ oder „Kronjuwel“: Rebekka Hess, Marc Kniest und Gabriele Pfotenhauer vorm neu zu benennenden Biertempel.

Foto: Valeska von Dolega

Weiß-rotes Flatterband versperrt derzeit den leichten Zugang zum Unterstand im Wald, der als „Biertempel“ seit Jahren kontrovers debattiert wird. Dank des Einsatzes von Claudia Middeldorf und einiger unermüdlicher Mitstreiter wird er jetzt für die Zukunft ertüchtigt. Weitestgehend sind die alten, teilweise rostigen, teilweise unansehnlichen alten Kapseln von den Wänden entfernt.

„Als nächstes sollen die Balken, die kaputt sind, ausgewechselt werden“, weiß Rebekka Hess. Ebenso wie Gabriele Pfotenhauer ist sie eine Mit-Aufhübscherin der ersten Stunde und gemeinsam fiebern sie „dem Stichtag“ entgegen, wie sie das entsprechende Wochenende Mitte September nennen, an dem nun „endlich der neue Tempel entsteht“.

Dann sollen auf die frisch präparierten Hölzer die in akribischer Vorarbeit von vielen Bürgern gesammelten und gestalteten neuen Getränkekapseln ans Holzhaus angebracht werden. „Alles wird neu – da wäre auch ein anderer Name schön“, sagt Claudia Middeldorf über den Wunsch der Akteure. Drei Vorschläge bringen sie ins Rennen. „Kronentempel“, „Waldtempel“ sowie „Kronjuwel“.

„Der Wald und seine Bewohner stehen für mich im Mittelpunkt“, erklärt Gabriele Pfotenhauer den von ihr favorisierten Titel „Waldtempel“, der den „achtsamen Umgang mit der Natur“ symbolisiere. Der Pavillon am Pilgerweg bietet Unterschlupf auch für Menschen, denen es weniger um religiöse Impulse, sondern um philosophische Gedanken geht, „sie können hier zur Ruhe kommen“, führt sie aus.

Genauso trefflich sind die Argumente für „Kronjuwel“, schließlich wurde im Vorfeld viel dafür getan, diesen vom Abriss bedrohten Platz zu retten, erzählen die Biertempler. „Wertschätzend“ wäre dieser Name und erinnere an ein „Kronjuwel“, also „besonders kostbares Stück, das mit Stolz gehegt und gepflegt wird“ – so wie man die vormals marode Hütte, die jetzt ein glanzvoller Platz wird, in Zukunft schützen und bewahren will. „Toll wäre, würden die Grevenbroicher sagen, welchen Namen sie wollen“, sagt Rebekka Hess stellvertretnd für die Gruppe.

Wie auch immer der Holzunterstand künftig heißen wird – übrigens sollen ab 1985 die ersten Besucher hier systematisch ihre Bierkapseln an die Wände verbracht und so den „Biertempel“ kreiert haben – „er ist eine tolle Begegnungsstätte“, wie Rebekka Hess findet. Von dort aus sollen Kräuterwanderungen und Workshops zu Heimat, Natur und Achtsamkeit beginnen.

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