Themenabende Diskussion über Glaube und Zweifel

Grevenbroich · Pfarrer Meik-Peter Schirpenbach will mit Themenabenden für die Kirche begeistern.

() Den Kirchen laufen die Leute davon. Die Abstimmung mit den Füßen hat deutliche Spuren hinterlassen, wenngleich „Zahlen und Statistiken nicht der Anlass für die Themenreihe ist“, wie Meik-Peter Schirpenbach sagt. Der leitende Pfarrer, für 21 Pfarrgemeinden und etwa 41.000 Gläubige zuständig, hat eine Veranstaltungsreihe vorbereitet. Unter dem Titel „Christentum – die unbekannte Religion?“ möchte er mit den „Menschen ins Gespräch kommen“.

Gemeindemitglieder hätten „verschiedene Hintergründe“, manche sind in der Kirche aktiv, bringen sich ein, andere gehörten zu den Enttäuschten, die sich zurückgezogen hätten. „Die Veranstaltung ist eine Chance, die Menschen wieder oder neu zusammenzuführen, um Leute mit verschiedenem Hintergrund neu zu verbinden.“

Denn Gründe für Mitgliederschwund sind vielschichtig, aber es gebe eben immer die Möglichkeit, sich wieder neu für die Kirche zu entscheiden. „Der Satz ,Not lehrt beten’ ist überholt“, weiß Schirpenbach. „Beten ist eher wie eine menschliche Beziehung. Eine Partnerschaft funktioniert auch nicht, wenn man nur etwas macht, weil man etwas will oder braucht“, sondern wenn man in „Beziehung zueinander steht und aufmerksam ist“.

Beginn am 8. Juni

Das „Angebot, das sich an alle richtet“, also Katholiken ebenso einlädt wie Protestanten oder Muslime, soll einmal monatlich stattfinden. Beginn ist am Freitag, 8. Juni, in St. Peter und Paul. Die Reihe wird Freitag, 13. Juli, in Elsen fortgesetzt und findet Dienstag, 4. September, in der Südstadt statt. „Bewusst wollen wir durch die verschiedenen Kirchen wandern“, beschreibt Schirpenbach, der seit August 2017 in Grevenbroich tätig ist, den „Zauber, den die einzelnen Gebäude haben“. Ein jedes habe eine eigene Botschaft. Die Gotteshäuser „von einer anderen Seite kennen zu lernen“, sei ein weiteres Ziel. Inhaltlich geht es zum Auftakt um „Glaube und Zweifel. Beide gehören zueinander“, wie der Pfarrer sagt, und „Glaube und Wissenschaft ergänzen sich“.

Der zweite Abend widmet sich der „Alltagsbewältigung im direkten Kontakt mit Gott“, ehe dann „Von der Kraft eines widersprüchlichen Buches“, nämlich der Bibel, die Rede sein soll. Meik-Peter Schirpenbach wird in die Themen einführen und wünscht sich, „die Leute würden mir erzählen, was sie bewegt“. Nur so komme man miteinander ins Gespräch, die kritische Nachfrage ist „ausdrücklich erwünscht, denn das macht jede Diskussion spannend“ Dass die Reihe ankommt, davon ist er überzeugt – vor neun Jahren, als er noch in Brühl tätig war, hatte er ein ähnliches Format mit „sehr guter Resonanz“ entwickelt. Und: „Der Wunsch nach solchen Themenabenden ist auch in Grevenbroich immer wieder aus der Gemeinde gekommen.“

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