Pandemie in Grevenbroich Neue Station für Corona-Patienten im Elisabethkrankenhaus

Grevenbroich · Im Elisabethkrankenhaus wurde eine neue Station für Menschen mit Corona-Virus eingerichtet, die sich in häuslicher Quarantäne nicht versorgen können und niemanden haben, der ihnen hilft. Die Betreuung übernehmen die Malteser.

 Das Elisabethkrankenhaus hat Räume für eine Station zur sozialen Betruung von Corona-Infizierten bereit gestellt. „Das ist eine sinnvolle und gute Aktion des Rhein-Kreises Neuss, die wir natürlich sehr gerne unterstützen“,  sagt Ärztlicher Direktor Professor Lothar Köhler.

Das Elisabethkrankenhaus hat Räume für eine Station zur sozialen Betruung von Corona-Infizierten bereit gestellt. „Das ist eine sinnvolle und gute Aktion des Rhein-Kreises Neuss, die wir natürlich sehr gerne unterstützen“,  sagt Ärztlicher Direktor Professor Lothar Köhler.

Foto: Rheinland-Klinikum Grevenbroich

Bislang wurden insgesamt 361 Infektionen mit dem Coronavirus im Rhein-Kreis Neuss bestätigt – Vorsorgemaßnahmen laufen für den Fall, dass sich die Situation weiter zuspitzt. Das Elisabethkrankenhaus stellt jetzt eine besondere Station bereit. Sie ist gedacht für Menschen, die unter häuslicher Quarantäne stehen. Eigentlich müssten nicht wegen einer Erkrankung in eine Klinik, aber in ihrer eigenen Umgebung kämen sie nicht zurecht – auch nicht mit Hilfe karitativer Organisationen. Die Betreuung übernehmen Mitarbeiter des Malteser Hilfsdienstes. Die Station ist für Menschen aus dem gesamten Kreisgebiet vorgesehen, sie ist die erste dieser Art im Rhein-Kreis. Bislang wurde dort noch niemand aufgenommen.

„Es geht hier um eine soziale Aufgabe“, erläutert Marc Zellerhoff, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst. „Die Zielgruppe sind Menschen, die das Coronavirus in sich tragen, die keine oder nur leichte Symptome zeigen, dennoch aber nicht in ihrer häuslichen Umgebung bleiben können.“ Dies gelte etwa für alte Menschen, „die in der Quarantäne niemanden haben, der ihnen die Medikamente verabreicht oder im Haushalt aufräumt – die also allein in der Wohnung leben, aber an der Grenze sind und etwas Hilfe brauchen.“ Für die Menschen auf dieser Station ist nicht medizinische Pflege nötig, sondern soziale Betreuung“, erläutert Zellerhoff.

Auch Obdachlose könnten eine Zielgruppe sein. Die Stationsräume befinden sich, wie Krankenhaussprecherin Susanne Niemöhlmann erklärt, in dem zur Parkstraße gelegenen Trakt des Rheinland Klinikums Grevenbroich. Die Räume seien vor einigen Monaten im Zuge von Umstrukturierungen frei geworden. „Diese Station kann bis zu 34 Menschen aufnehmen. Das versetzt uns in die Lage, flexibel zu reagieren. Ich danke allen Beteiligten herzlich dafür, dass sie das kurzfristig und unbürokratisch ermöglichen“, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Die Arbeitsteilung: Das Krankenhaus sorgt für die logistische Unterstützung wie Reinigung, Hol- und Bringedienst sowie für die Mahlzeiten der Menschen. Das Personal für die Betreuung stellt der Malteser Hilfsdienst (MHD), er organisiert auch die Abläufe. Dabei ist mindestens ein Mitarbeiter über 24 Stunden dienstbereit. Bei Bedarf kann zusätzliches Personal bereit gestellt werden.

„Wir stehen ,stand by’“, sagt Olaf Beuth, Kreisgeschäftsführer der Malteser, auf Anfrage der Redaktion. Eingesetzt werde Personal, das wegen der Corona-Krise seine eigentlichen Aufgaben in der Ausbildung, etwa bei Erste-Hilfe-Kursen, nicht übernehmen könne. Bis zu fünf oder sechs Mitarbeiter könnten gestellt werden, „wenn nicht der Bedarf in anderen Bereichen noch zunimmt“. Die Malteser im Kreis würden dabei kooperieren, Organisationen bestehen in Neuss, Jüchen/Grevenbroich, Dormagen und Meerbusch.

Die Aufgaben der MHD in der Station umfassen, wie Beuth erklärt, die Verteilung der Mahlzeiten sowie die soziale Betreuung. „Für die Menschen, die auf die Station kommen, ist das eine besondere Lebenssituation, sie haben Gesprächsbedarf.“

„Die Zuweisung in die Station erfolgt nach Prüfung über die Zentrale Patientensteuerung des Rhein-Kreises Neuss in Abstimmung mit dem Sozialamt“, erläutert Zellerhoff. Falls der Bedarf steige, „haben wir Pläne für zwei weitere solcher Stationen in der Hinterhand“, sagt der Ärztliche Leiter Rettungsdienst.

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