Kinderbetreuung in Grevenbroich Neue Kita soll im Sommer 2019 starten

Grevenbroich · 220 Plätze fehlen, 114 Überbelegungen gibt es – bei der Kita-Betreuung ist die Stadt in Schieflage. Zwei neue Tagesstätten werden gebaut, die erste soll im August 2019 an den Start gehen – am Böhnerfeld in Wevelinghoven.

 Im Jugendhilfeausschuss präsentierte das Büro Schmale Architekten sein Konzept für die Kita „Wevelinghoven Süd“ Am Böhnerfeld. Die Verknüpfung von Grün und Innenraum ist ein wesentlicher Aspekt.

Im Jugendhilfeausschuss präsentierte das Büro Schmale Architekten sein Konzept für die Kita „Wevelinghoven Süd“ Am Böhnerfeld. Die Verknüpfung von Grün und Innenraum ist ein wesentlicher Aspekt.

Foto: Schmale Architekten

„Wir sind nicht da, wo wir sein wollen. Aber wir sind ein gutes Stück weiter“, fasste Erster Beigeordneter Michael Heesch im Jugendhilfeausschuss (JHA) die Kita-Situation in Grevenbroich zusammen. Bis 2020 fehlen 220 Betreuungsplätze, außerdem gibt es derzeit stadtweit einen Überhang von 114 Kita-Plätzen, der „dringend abgebaut“ werden muss. Deshalb sollen zwei neue Kitas gebaut werden.

„Aber Träger und Investoren fallen nicht von den Bäumen“, formulierte der Erste Beigeordnete die Situation. Als „wesentlichen Schritt“ bezeichnete er die Fortschritte, die das Mammut-Projekt nimmt. Im JHA wurden jetzt die Pläne für die Kita-Standorte am Böhnerfeld sowie Merkatorstraße präsentiert.

„Wach, aufmerksam und vor allem mit Respekt“ begegne man dem Projekt, erklärte Burghard Asche vom evangelischen Verein für Jugend- und Familienhilfe, Träger der Kita am Böhnerfeld, dessen Vorstandsreferent er ist. Der Verein hatte im Sommer 2018 bereits die Kita am Kerbelweg in Kapellen übernommen. Das sei wichtig, denn „Kerbelweg und Böhnerfeld bilden für uns eine Achse.“

 Der ökologische Ansatz sieht auch Spielterrasse und Matschraum vor.

Der ökologische Ansatz sieht auch Spielterrasse und Matschraum vor.

Foto: Schmale Architekten

Geplant wird das Projekt von Michael Müller vom Grevenbroicher Büro „Schmale Architekten“ – eine lichte Modulbauweise unter ökologischen Gesichtspunkten mit Platz für pädagogische Konzepte im Stil von Spiel-Terrassen und Matsch-Räumen. Die Modulbauweise wurde gewählt, weil es die „schnellste Möglichkeit zu bauen ist“, wie Michael Müller ausführte. Zudem lassen sich, je nach Bedarf, weitere Module dazu setzen – oder entfernen. Als „schlüssig und überzeugend“ wurden die Ideen gelobt, die „nicht mit Effekten spielen, sondern sich an Ansprüchen für die Zukunft orientieren“, wie Markus Schmale ausführte.

Knackpunkt beim Projekt ist der Faktor Zeit. Michael Heesch möchte die Einrichtung zum August nächsten Jahres in Betrieb nehmen. „Die Achillesverse ist die Frage des Personals“, erklärte Burghard Asche. Parallel dazu, etwa 17 bis 20 Mitarbeiter zu finden, hat er die Aufgabe, noch vor Weihnachten ein Dokument zur Wirtschaftlichkeit der Kita am Böhnerfeld zu erstellen. Und dann sollte zügig mit dem Bau begonnen werden. – So weit sind die Konzepte für die Kita an der Merkatorstraße hinter dem Grevenbroicher Bahnhof nicht. Das Wichtigste: Das Ex-Mühlen-Grundstück wäre fünfgruppig und doppelgeschossig nutzbar, umriss Heinz Berger vom gleichnamigen Architekturbüro das geplante Projekt. „Fußläufig zum Bahnhof, mitten in der Stadt“ könnte eine „komplett U3-taugliche“ Einrichtung entstehen. Der vom Gutachter Garbe & Lexis geforderten Standortvorgabe Stadtmitte wäre damit entsprochen.

„Ich garantiere: Die Einrichtung wird sofort belegt sein“, sagte Heesch. Kritik gab es von den Grünen, die den Standort ablehnen. Bevor weiter geplant wird, treffen sich JHA-Mitglieder mit Wolfgang Kaiser, Vorsitzender des Planungsausschusses, zum Ortstermin.

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