Gegen das Insektensterben Naturfreunde pflanzen Blühwiesen am Grevenbroicher Wildgehege

Grevenbroich · Die Aktion am Wildgehege ist ein Beitrag gegen das Insektensterben. Stadtförster Frank Wadenpohl kann dabei auf die Unterstützung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zählen.

 Theo Trippelsdorf (l.) und Karsten Kraus bei den Pflanzarbeiten am Donnerstag.

Theo Trippelsdorf (l.) und Karsten Kraus bei den Pflanzarbeiten am Donnerstag.

Foto: Dieter Staniek

Am Grevenbroicher Wildgehege wird derzeit fleißig gearbeitet. Während die Besucherzahlen durch das schöne Frühlingswetter steigen, werden Löcher gebuddelt und Blumen gepflanzt. Dabei geht es nicht nur um die Optik.

„Das Insektensterben ist auch bei uns ein großes Thema“, sagt Stadtförster Frank Wadenpohl. Er pflanzt Sonnenblumen, Forsythien, Raps und Kleesorten. Alles Pflanzen, die mit ihren Pollen Insekten anlocken. Die Insekten finden Nahrung. Sie bestäuben Pflanzen, die der Mensch zum Überleben benötigt. Der Kreislauf des Lebens kommt in Schwung.

Die Lokalpolitik hat den Wert solcher Areale erkannt. SPD und Grüne hatten die Verwaltung im Vorjahr aufgefordert, ein Konzept zum Insektenschutz zu entwickeln. In diesem Jahr sollen Blühwiesen mit einer Gesamtgröße von insgesamt 24.538 Quadratmetern angelegt werden. Es handelt sich um zwölf Flächen in Kapellen, sieben im Stadtzentrum, sechs in Elsen und einer in Neukirchen. Auch über Stadtgrenzen hinaus würde sich Wadenpohl eine Zusammenarbeit wünschen. „Es wäre sinnvoll, sich zu vernetzen und gemeinsam gegen das Insektensterben vorzugehen“, sagt er.

Den Anfang kann jeder vor der eigenen Haustür machen. Seit rund zwei Wochen pflanzt Wadenpohl Blühwiesen. Knapp 300 Pflanzen hat das Gartencenter Stassen aus Bergheim-Zieverich zur Verfügung gestellt. Die restliche Fläche wird mit Samen aufgefüllt. Unterstützung erhält er dabei vom Grevenbroicher Ortsverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Die Ehrenamtlichen mussten nicht extra für die Blühwiesen herbeigerufen werden. „Eine Gruppe von sechs bis zehn Personen kommt ohnehin jeden Donnerstag“, sagt Wadenpohl. Sie kümmern sich um kleinere Arbeiten rund um das Wildgehege. Bauen Vogelhäuschen, stellen Hinweisschilder auf. „Was halt so anfällt“, sagt Wadenpohl.

Nun stehen allerdings erst einmal die Pflanzen im Mittelpunkt. Ende nächster Woche soll die Aktion beendet sein – wenn das Wetter mitspielt. „Der Boden darf nicht zu trocken werden“, sagt Wadenpohl. Wenn das Werk vollendet ist, haben alle etwas davon: Insekten und Besucher.

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