Beispielhafte Aktion in Wevelinghoven Anlieger verschönern ihre Oststraße

Nachbarn aus Wevelinghoven gehen mit einem guten Beispiel voran: Rund um die Säulenhainbuchen, die von den Stadtbetrieben gepflanzt wurden, legen sie nun kleine Blumenbeete an. Davon sollen auch Insekten profitieren.

 Claudia und Alexander Paal-Kloempges pflanzen zusammen mit Sabine Klümper Lavendel und Studentenblumen.

Claudia und Alexander Paal-Kloempges pflanzen zusammen mit Sabine Klümper Lavendel und Studentenblumen.

Foto: Georg Salzburg(salz)/Georg Salzburg

Ein großer Teil der etwa 60 Jahre alten Birken an der Oststraße in Wevelinghoven ist bereits gefällt worden. Auch die übrig gebliebenen Bäume werden nach und nach abgeholzt. Als Ersatz pflanzt die Stadt junge Säulenhainbuchen. Die dabei entstandenen Beete liegen brach – doch das wird sich dank nachbarschaftlicher Unterstützung bald ändern. Die Leute von der Oststraße sorgen dafür, dass es auf einem Teil ihres Straßenzuges bald schön grünt und blüht.

Die Initiative hat Claudia Paal-Klömpges ergriffen. „Die Beete kann man so liegen lassen wie sie sind, und sie regelmäßig schuffeln“, schildert die Wevelinghovenerin. „Man kann sie aber auch bepflanzen, was sicherlich ordentlicher aussieht.“ Für ihre Idee hat sie zunächst zehn Nachbarn gewonnen, die nun Pflanzen auf eigene Kosten erwerben und sie in den nächsten Wochen in die Erde bringen. Die Initiatorin selbst hat sich mit ihrem Mann Alexander für Lavendel und Studentenblumen entschieden. In einem weiteren Beet haben beide Wildblumensamen verstreut.

Dass überhaupt gepflanzt werden kann, ist den Stadtbetrieben zu verdanken. Denn die Erde, in der sechs Jahrzehnte lang die Birken wuchsen, war derart verdichtet, dass mit dem Spaten kein Weiterkommen war. „Ich habe mich daher an Bürgermeister Klaus Krützen gewandt und ihn gefragt, ob uns die Stadt helfen kann – und schon nach wenigen Tagen kam eine Kolonne mit schwerem Gerät vorbei“, berichtet Claudia Paal-Klömpges. Die Beete wurden etwa 80 Zentimeter tief ausgekoffert und mit neuem, lockeren Erdreich aufgefüllt. „Das ist ideal für unser Pflanzprojekt.“

Das Ehepaar Klömpges hat am Samstag die ersten Beete bestückt – beobachtet von Vizebürgermeister Bertram Graf von Nesselrode, der die Aktion ausdrücklich lobte: „Eine tolle, nachahmenswerte Idee.“ Das sehen auch Claudia Paal-Klömpges und ihre Mitstreiter so. „Wir möchten damit auch eine Anregung für die Bewohner anderer Straßenzüge in Wevelinghoven geben.“ Dass die Oststraße künftig hübscher aussehen wird, ist ein Grund für die Aktion. Ein anderer: „Wir tun etwas für die Verbesserung des Mikroklimas in unserer Umgebung und schaffen neue Lebensräume für Insekten, die leider immer weniger werden“, sagt Paal-Klömpges.

Die jungen Säulenhainbuchen werden von der Nachbarschaft regelmäßig getränkt. Vor allem im vergangenen Sommer, der heiß und trocken war, wurde reichlich gegossen, damit kein Baum verdursten musste. Natürlich werden die Anlieger künftig auch für die Pflege der Beete vor ihren Haustüren sorgen. „Das versteht sich von selbst“, sagt Claudia Paal-Klömpges.

Wohlgemerkt: Die Pflanzaktion ist lediglich ein Versuch. „Wir hoffen nun darauf, dass die Beete weder zerstört noch als Hundeklo missbraucht werden“, sagt die Initiatorin. Jede der kleinen Anlagen – die auf einem der Hauptwege zum Schützenzelt liegen – soll daher künftig mit einem wetterfesten Hinweisschild versehen werden. Bleibt alles wie es ist, wollen die Wevelinghovener ihr Projekt fortsetzen. Ziel ist es, den gesamten langen Straßenzug zu verschönern.

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