Große Nachfrage in Grevenbroich Museum zeigt Filme über Landesgartenschau noch einmal
Grevenbroich · Schmetterlingszelt, Sky-Shuttle, begehbare Mäanderinsel: Das Museum zeigt seltene Filmdokumente der Landesgartenschau 1995 in Grevenbroich. Weil die erste Aufführung rasch ausgebucht war, wiederholt die Kulturverwaltung die Filmschau in der Villa Erckens.
In der vergangenen Woche sind im Museum der Niederrheinischen Seele seltene Filme gezeigt worden, die das Geschehen rund um die Landesgartenschau 1995 in Grevenbroich zeigen. Die Veranstaltung war ausgebucht – mehr als 50 Besucher waren in den Salon des Museums gekommen, um die Filme und Ausschnitte zu sehen. „Mehr konnten wir nicht reinlassen“, sagt Kulturamtsleiter Stefan Pelzer-Florack: „Sonst hätten nicht alle Besucher die Leinwand sehen können.“ Die Nachfrage ist jedoch ungebrochen groß – so groß, dass sich die Kulturverwaltung nun entschieden hat, die Filmschau zu wiederholen. Noch diesen Monat soll es eine zweite Auflage geben.
Am Mittwoch, 21. August, 17 Uhr, sollen Interessenten noch einmal die Möglichkeit haben, die Bewegtbilder zu sehen (Anmeldung erforderlich, siehe Infokasten). Konkret wird eine WDR-Produktion gezeigt, die die Eröffnungsfeier zur „Laga“ im April 1995 zeigt. Zudem wird ein von der Stadt in Auftrag gegebener Imagefilm zu sehen sein, der alle Attraktionen aufzählt. Und auch Amateuraufnahmen werden gezeigt: Es sind die des Allrather Hobbyfilmers Helmut Klougt, der nicht weniger als 22 Stunden Filmmaterial über die Gartenschau in seiner Heimatstadt zusammengetragen hatte. Von insgesamt zehn Filmen aus Klougts Sammlung soll einer gezeigt werden.
Die Veranstaltung am 21. August wird etwa zwei Stunden dauern und von Stefan Pelzer-Florack moderiert. Der Amtsleiter war auch vor 29 Jahren (wenn auch in anderer Funktion) schon für die Stadtverwaltung aktiv. Er erinnert sich – wie viele Grevenbroicher – gut an die Landesgartenschau, die 1995 unter dem Motto „Die Erde heilen“ Hunderttausende Besucher in die Schlossstadt gezogen haben soll. Ein halbes Jahr lang stand Grevenbroich damals kopf: Die Gartenschau war vielmehr als nur eine „Blümchenschau“. Es wurden zahlreiche (temporäre) Attraktionen geboten, außerdem gab es einige Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur, von denen die Stadt bis heute profitiert. Zu nennen wären da beispielsweise der Elsbachtunnel, der Finlay-Park und das Schneckenhaus.
In den Filmdokumenten, die nun ein zweites Mal gezeigt werden, sind auch die damaligen Attraktionen zu sehen, beispielsweise das Schmetterlingszelt. Dabei handelte es sich um ein an der Apfelwiese aufgestelltes Zelt, in dem Kinder große tropische Schmetterlinge live erleben und bestaunen konnten. Zu sehen sein wird auch die einst begehbare Mäanderinsel rund um das Ettl-Rad. Eine andere Attraktion: das Sky-Shuttle, das im Bereich des Schlossstadions aufgestellt worden war und mit dem es für zahlreiche Besucher hoch hinaus ging. In luftiger Höhe konnten sie auf einer Aussichtsplattform das Stadtzentrum überblicken. Auf Fotos wirkt das Sky-Shuttle heute beinahe wie eine Figur aus Star Wars – und die am Fuße des Lifts aufgestellten Sonnenschirme im Stadion wecken Erinnerungen an die 1960er Jahre. So oder so: Die (Bewegt-)Bilder zeigen, was „Fümmenneunzich“ in der Stadt los war.
Stefan Pelzer-Florack erklärt sich das große Interesse an den Filmdokumenten damit, dass sich viele Grevenbroicher offenbar gern nostalgisch an die Großveranstaltung erinnern. Das wurde auch in der vergangenen Woche deutlich, sagt der Kulturamtsleiter: Im Nachhinein sei lebhaft über einige Ausschnitte diskutiert worden, die Besucher hätten sich mit anderen über ihre Erinnerungen ausgetauscht.
Ursprünglich waren die Filmdokumente von der Kulturverwaltung für das geplante „25-Jahr-Jubiläum“ nach der Landesgartenschau zusammengetragen worden. Allerdings: Als das „Jubiläum“ 2020 gefeiert werden sollte, kam es zu einem „Peak“ der Corona-Pandemie. Die Folge: Die Veranstaltung musste komplett gecancelt werden. So kommt es, dass die Filmdokumente erst jetzt gezeigt werden – das allerdings in passendem Rahmen: Die Filmschau ist Teil der aktuellen Ausstellung „Flowers“ in der Villa Erckens, die noch bis zum 8. September zu sehen ist und Malereien, Installationen sowie Objekte verschiedener Künstler zum Thema „Blumen“ zeigt.