Mehr Sauberkeit in Grevenbroich Müllschlucker mit Haifischmaul

Grevenbroich · Die Stadt stellt zwischen Bahn- und Rheydter Straße neue Abfallbehälter auf und setzt dabei auf ein schickes Modell aus der Schweiz. Was die Designer-Kübel kosten, wie viel Müll sie schlucken und wie sie gegen Vandalismus gesichert sind.

 Der „Abfallhai“ besteht aus drei Millimeter dickem Edelstahl.

Der „Abfallhai“ besteht aus drei Millimeter dickem Edelstahl.

Foto: Wiljo Piel/wilp

Wenn es um die Abfallentsorgung zwischen Bahn- und Rheydter Straße geht, setzt die Stadt Grevenbroich neuerdings auf Technik aus dem Alpenland: Sie hat Mülleimer aus dem Werk der Firma Anta Swiss angeschafft, die nun schrittweise entlang der neu gestalteten Straßenzüge aufgestellt werden. „Abfallhai“ heißen die Kübel – und der Name kommt nicht von Ungefähr. Denn die Einwurfschlitze erinnern tatsächlich ein wenig an das Maul des großen Raubfisches.

„Sechs Mülleimer stehen bereits, zehn weitere werden folgen“, sagt Rathaussprecher Lukas Maaßen. Die Kübel wurden im Rahmen des „Integrierten Stadtentwicklungs-Konzepts“ (ISEK) geordert und sollen künftig für mehr Sauberkeit im Bahnhofsviertel sorgen – vorausgesetzt, sie werden genutzt. Ganz preiswert sind die etwas mehr als 90 Zentimeter großen Stelen allerdings nicht: 1400 Euro mussten pro Exemplar hingeblättert werden.

Der „Abfallhai“ ist aus drei Millimeter dickem Edelstahl konstruiert, das ihn gegen Vandalismus schützen soll. Er fasst 70 Liter Müll und ist zusätzlich mit einem Aschenbecher für Zigarettenkippen ausgerüstet. „Wie alle anderen Abfalleimer im Bereich der Innenstadt werden die neuen Exemplare drei Mal in der Woche geleert – und zwar montags, mittwochs und freitags“, sagt Maaßen. Warum sich die Stadt ausgerechnet für dieses Modell entschieden hat, lasse sich nicht mehr rekonstruieren – denn der Mitarbeiter, der sie bestellt habe, sei nicht mehr für das Rathaus tätig.

Aus der Politik gibt es bereits kritische Stimmen zu den neuen Müllbehältern. Der Einwurfschlitz des „Hais“ sei viel zu klein, bemängelt ein Mitglied der verwaltungsfreundlichen Ratskooperation, das allerdings nicht genannt werden möchte. Die Eimer seien „vollkommen ungeeignet“, da nicht mal ein Pizzakarton eingeworfen werden könne.

Die Edelstahl-Behälter werden ausschließlich im Bereich des ISEK-Gebiets aufgestellt, einschließlich des Platzes der deutschen Einheit. Bis in die Fußgängerzone sollen sie nicht vorrücken. Dort bleiben die witzigen Tonnen stehen, die an R2D2, den Droiden aus „Star Wars, erinnern. Den „Abfallhai“ gibt’s übrigens auch in einer solarbetrieben Version: Mit Sonnenenergie wird der Müll so zusammengepresst, dass in den Kübel bis zu sechs Mal so viel hineinpasst. Auf dieses Modell sei „wahrscheinlich aus Kostengründen“ verzichtet worden, sagt Maaßen.

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