Flutopfer-Hilfe aus Grevenbroich Mühlrather Kinder sammeln Geld für Pferdehof

Mühlrath · Die Dorfgemeinschaft hat 1000 Euro für einen bei der Hochwasserkatastrophe in Not geratenen Pferdehof gespendet. Nicht unbeteiligt an diesem Betrag waren die Kinder aus dem Ort.

 Mühlrather Kinder haben Geld für einen Islandpferdehof in der Eifel gesammelt.

Mühlrather Kinder haben Geld für einen Islandpferdehof in der Eifel gesammelt.

Foto: dpa/Boris Roessler

Die Mühlrather zogen jetzt Bilanz des Martinssingens, zu dem die Kinder des Orts im Dezember ausgeschwärmt waren. 700 Euro konnten bei dieser Gelegenheit für die Flutopfer in der Eifel gesammelt werden. Das Geld – von der Dorfgemeinschaft auf 1000 Euro aufgerundet – wurde nun von Peter und Margriet Lys vor Ort übergeben.

Empfänger der Spende war die Familie Löhrer, die in der Gemeinde Roetgen den Islandpferdehof „Zur Pulvermühle“ betreibt. Der Betrieb wurde am 15. Juli vom Vichtbach überschwemmt. Das kleine Gewässer, das zum reißenden Strom wurde, setzte große Teile des Wohnhauses und der Stallungen unter Wasser, spülte Heu und Stroh weg, zerstörte Zuwege und hinterließ eine 50 Zentimeter hohe Schlammschicht sowie einen Berg von Laub und Gehölzen. Tiere kamen nicht zu Schaden. Denn bevor der Vichtbach über seine Ufer trat, holten die Löhrers ihre Pferde aus den Stallungen und trieben sie auf eine höher gelegene Wiese.

Worüber sich die Besitzer des Pferdehofs freuen: die große Hilfsbereitschaft, die schon am Tag nach der Katastrophe einsetze. „Am Morgen standen etwa 20 bis 30 Helfer mit Schubkarren und Schaufeln vor unserem Haus und fragen, wo sie mit dem Aufräumen anfangen sollen“, schildern die Löhrers. Ein vermeintlicher Katastrophentourist entpuppte sich als Gastwirt, der die Helfer tagelang mit Essen versorgte. Und ein Pferdestallbesitzer aus Aachen nahm kostenlos zehn Tiere der Familie auf seinem Hof in Obhut.

„Bei der Spendenübergabe konnten wir uns noch einen kleinen Eindruck vom Ausmaß der Schäden verschaffen“, berichtet Peter Lys. Die untere Etage des Hauses war noch Baustelle, der Fußboden war ausgebrochen, der Putz von den Wänden geklopft, alle Möbel und der Hausrat waren entsorgt. Die Ställe aber waren schon wieder hergerichtet worden, in der Scheune lagerte Stroh und Heu. Unterspülungen waren verfüllt, Schlammschichten auf dem Boden entfernt worden.

„Die Familie Löhrer hat sich sehr über die Spende gefreut“, resümiert Lys. Besonders gerührt aber sei sie von der Aktion der Mühlrather Martinssänger, die entsprechend belohnt werden sollen. Wenn es Corona erlaubt, sollen die Kinder im Frühsommer einen erlebnisreichen Tag auf dem Pferdehof in der Eifel verbringen.

(NGZ)
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