Bürgerschaftliches Engagement in der Südstadt Mehrgenerationenplatz wird grüner

Südstadt · Aus einem ehemaligen Kinderspielplatz haben Südstädter mit ihrem Förderverein einen multifunktionalen Mehrgenerationenplatz geschaffen. Als nächstes soll dort ein Beet mit Wildblumen gepflanzt werden.

 Emsige Bürger haben aus dem Ex-Kinderspielplatz ein Areal für alle Generationen gemacht.

Emsige Bürger haben aus dem Ex-Kinderspielplatz ein Areal für alle Generationen gemacht.

Foto: Dieter Staniek

Ob Boule spielen, Kindern das Fahrradfahren beibringen oder sich einfach auf einer Bank entspannen – auf dem Gelände des ehemaligen Spielplatzes in der Friedrich-Ebert-Straße gibt es für alle Generation Angebote. Der durch den Südstadt-Förderverein entstandene Ort lebt durch die Aktivität der Bürger. Das sind Mitglieder des Fördervereins und viele, viele Nachbarn, die den Platz lieben gelernt haben. „Die Bewohner der umliegenden Häuser sind glücklich, denn wenn wir den Platz nicht gemacht hätten, wäre das Gelände wahrscheinlich bebaut worden“, erzählt Projektleiterin Ulrike Oberbach.

Der Generationenplatz ist ein Erfolg. Und Ansporn für die Kümmerer, weiter zu machen. Es gibt viele umsetzbare Ideen, wie „ihr“ Rückzugsort noch weiter verbessert werden kann. So werden momentan fleißig Wildblumen und Nutzpflanzen angepflanzt. „Wir möchten die Natur in unsere Stadt holen“, erzählt Andrea Conrads-Wendtland, die in der Nähe des Parks wohnt.

Sie macht deutlich, wie das Projekt funktioniert: „Wer Zeit und Lust hat, kommt her und packt mit an“. Praktisches Beispiel: Wer sieht, dass die Blumen Wasser brauchen, gießt sie eben. Die Samen der Blumen wurden gespendet, ebenso wie die neu angepflanzten Apfelbäume.

Nicht alle Anschaffungen des Generationen-Platzes können gespendet werden. Bei der Finanzierung kostspieligerer Projekte ist der Förderverein Südstadt jedoch einfallsreich. So findet jährlich eine Travestie-Show in der alten Feuerwache statt, aus dessen Einnahmen laut Ulrike Oberbach genug Geld generiert werden kann, um den Generationenplatz aufzuwerten. „Durch die Einnahmen der Shows konnten wir kürzlich ein neues, sicheres Gartenhaus für unsere Gartengeräte kaufen“, erzählt sie. Auf diese Weise wurden ebenfalls die die Fitness-Geräte bezahlt.

Die Oase in der Südstadt ist für Neulinge nicht leicht zu entdecken. Die Adresse an der Friedrich-Ebert-Straße hat sich inzwischen herumgesprochen, längst wird sie nicht nur von Südstädtern genutzt. „Es steht jedem offen, sich hier aufzuhalten“, weiß Andrea Conrads-Wendtland. Bestes Beispiel dafür ist der wöchentlichen Boule-Termin. Dagmar Reschke beispielsweise kommt jeden Donnerstagnachmittag zum Boule-Spielen aus Neuenhausen her. Aber auch an anderen Tagen begibt sich die Rentnerin zum Platz, um bei der Pflege zu helfen. „Mir geht es zwar hauptsächlich um das Boule-Spielen, aber ich möchte auch etwas dafür tun, damit der Platz so schön bleibt, wie er ist“, erzählt sie. Der Platz ist also auch ein wunderbares Beispiel für bürgerschaftliches Engagement. Leider muss das Areal abends zu- und morgens aufgeschlossen werden. Anfangs gab es Probleme mit Vandalismus auf dem Gelände. „Seitdem wir den Platz für die Nacht abschließen, hatten wir überhaupt keine Probleme mehr“, erzählt Oberbach.

In diesem Jahr sei es noch zu keinem Zwischenfall gekommen. Andrea Conrads-Wendtland formuliert es anders: „Auf dem Generationenplatz herrschen Ruhe und Frieden“.

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