Automodelle in Grevenbroich Mega-Feuerwehr im Miniatur-Format

Grevenbroich · Rund 800 Modell-Feuerwehrautos stehen bei Wolfgang Norf in Vitrinen und auf Regalen. Auch Feuerwachen bastelt der 62-jährige, der vielen als Geschäftsführer der Existenzhilfe bekannt ist und früher selbst Feuerwehrmann war.

 Neben Hunderten von Feuerwehrautos gehört auch das Modell eines Düsseldorfer Feuerlöschbootes zur Sammlung von Wolfgang Norf.

Neben Hunderten von Feuerwehrautos gehört auch das Modell eines Düsseldorfer Feuerlöschbootes zur Sammlung von Wolfgang Norf.

Foto: Dieter Staniek

Die Farbe rot dominiert im Treppenhaus. In Vitrinen an  den Wänden warten Hunderte Modell-Feuerwehrautos auf den nächsten Einsatz. Auf den Treppenstufen parken etwas größere Drehleitern, oben in einem Zimmer sind Regale mit einer Vielzahl weiterer Modelle gut bestückt. Mitten drin steht Wolfgang Norf, Herr über den gewaltigen Fuhrpark. Französische, britische, amerikanische, russische, sogar japanische  und natürlich deutsche Modelle sammelt, bastelt und verfeinert der 62-Jährige, der vielen Grevenbroichern als Geschäftsführer der Existenzhilfe bekannt ist. Der Verein versorgt mit der Grevenbroicher Tafel Hunderte bedürftige Menschen in der Stadt mit preiswerten Lebensmitteln.

Wolfgang Norf ist Sammler von Modellen „in den Maßstäben von 1:160 bis 1:24“. Die Sammlung reicht von der Automobilspritze  von 1920, die Mannschaft musste im Freien sitzen, bis zum modernen Flughafen-Löschfahrzeug und zum Modell des großen Einsatzleitwagens der Feuerwehr Köln – ein Sattelschlepper mit gewaltigem Auflieger voller Technik. Eines der größten Exponate ist das Modell des Feuerlöschbootes Düsseldorf 2. „Da bin ich mal selbst mitgefahren“, erzählt Norf.

Auch das Innere von Original-Feuerwehrfahrautos kennt er gut. Der gebürtige Hildener war früher als freiwilliger Feuerwehrmann in seiner Heimatstadt aktiv. Rasch holt er aus den Vitrinen ein Löschgruppenfahrzeug und ein Tanklöschfahrzeug heraus. „Mit den Vorbildern sind wir damals in Hilden ausgerückt“, berichtet er.

 Die Modell-Feuerwehr hat zum Tag der offenen Tür in die aus Bausätzen entstandene Wache eingeladen. Rund 100 Miniatur-Besucher sind gekommen.

Die Modell-Feuerwehr hat zum Tag der offenen Tür in die aus Bausätzen entstandene Wache eingeladen. Rund 100 Miniatur-Besucher sind gekommen.

Foto: Dieter Staniek

Über die Freiwillige Feuerwehr fing auch das Hobby an. „Wir haben Feuerwehr-Planspiele angefertigt“, die Landschaften mit Häusern, Straßen und natürlich mit kleinen Feuerwehrautos dienten der Ausbildung. Wolfgang Norf begann, selbst einige Wiking-Modelle zu kaufen,  bald kamen Fahrzeuge anderer Hersteller hinzu.  Später fertigte er aus Bausätzen Modelle. „Einige Modelle waren mir zu undetailliert, so dass ich sie verfeinerte – etwa neue Außenspiegel montierte, oder sie neu lackierte“, schildert Norf. Aus Kupferdraht-Isolierungen entstanden Feuerwehrschläuche. Beispielsweise auf Märkten stößt der Grevenbroicher auf Modelle, die in seiner Sammlung noch nicht vorhanden sind – etwa auf einen Citroen, „den entdeckte meine Frau auf einem Markt in Belgien zwischen Lampen.“ Für fünf Euro wechselte das Modell seinen Besitzer, die Bandbreite beim Preis reicht in seltenen Fällen bis mehr als 100 Euro. Besonders mag Norf die Modelle der Dampfspritzen und Handdruckspritzen aus der Zeit, als die Feuerwehr bei Alarm noch mit Pferden ausrückte.

Auch eine Feuerwache, auf der gerade ein Tag der offenen Tür veranstaltet wird. hat Wolfgang Norf gebaut. Die Blaulichter der präsentierten Fahrzeuge flackern, die kleinen Birnchen der Fest-Girlanden leuchten, und die rund 100 Besucher im Maßstab 1:87 wurden vom Erbauer selbst bemalt.    Gleich daneben wartet in mehreren Kartons neue Arbeit: Feuerwehrmodelle aus Lego, die zusammengebaut werden wollen. Auch der Bausatz für eine französische Drehleiter liegt noch im Regal. „Das ist etwas für die Wintermonate“, sagt Wolfgang Norf. Der Schaffensprozess erfolgt meistens im Wohnzimmer, „als Entspannung nach der Arbeit“.

Rund 800 Feuerwehrmodelle nennt der Grevenbroicher sein eigen, „Tendenz steigend“. Nur eines fehlt dem 62-Jährigen noch. „Ein Feuerwehrfahrzeug im Maßstab 1:1. Aber dafür fehlt mir die Unterstellmöglichkeit.“ Seine Sammelleidenschaft erstreckt sich übrigens keineswegs nur auf Feuerwehren. Wolfgang Norf fährt vier Motorräder –  je eine Kawasaki, BMW; Yamaha und Honda. Klar, dass eine Vitrine im Haus Miniatur-Zweirädern vorbehalten ist.

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