Rheinlandtaler in Grevenbroich verliehen LVR ehrt Norbert Wolf posthum

Grevenbroich · Posthume Ehre für Norbert Wolf: Der Landschaftsverband würdigte die Verdienste des 2021 im Alter von nur 64 Jahren gestorbenen Umwelt- und Naturschützers am Dienstag mit der Verleihung des Rheinlandtalers. Wolfs Sohn Max nahm die Auszeichnung im Rittersaal des Alten Schlosses entgegen.

 Max Wolf nahm für seinen Vater Norbert posthum den Rheinlandtaler von Anne Henk-Hollstein entgegen.  Foto: J. Michaelis

Max Wolf nahm für seinen Vater Norbert posthum den Rheinlandtaler von Anne Henk-Hollstein entgegen. Foto: J. Michaelis

Foto: Judith Michaelis (jumi)

Norbert Wolf setzte sich schon als Jugendlicher intensiv für die heimische Natur ein. 1985 machte er sein Ehrenamt zum Beruf und wurde der erste Umweltbeauftragte der Stadt Grevenbroich. „Mehr als 30 Jahre lang widmete er sich daraufhin dem Schutz von Fauna und Flora in seiner Heimatstadt“, betonte Laudatorin Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland.

Zu Wolfs Erfolgen zählt der Landschaftsverband Rheinland etwa eine in akribischer Arbeit zusammengetragene Biotop- und Artenkartei, „mit deren Hilfe wertvolle Lebensräume vor Bauprojekten geschützt werden konnten“. Zudem habe er das Schneckenhaus, das ursprünglich lediglich für die Landesgartenschau 1995 errichtet wurde, zum Umweltzentrum seiner Stadt ausgebaut und dort fortan über Themen rund um die Natur informiert.

Der Neuenhausener habe viele der im Schneckenhaus zahlreich tätigen Zivil- und Bundesfreiwilligendienstleistenden für die „grüne Sache“ begeistern können. Als prominentes Beispiel wurde „Fernseh-Gärtner“ Bernd Franzen genannt, der eigentlich Maschinenbau studieren wollte, sich im Umweltzentrum aber für eine andere Berufs- und Lebensperspektive entschied. 

Erinnert wurde bei der Verleihung des Rheinlandtalers auch an die Tierauffangstation im Schneckenhaus, die vor einigen Jahren geschlossen wurde. Bis zu 1000 verletzte, entkräftete oder verlassene Tiere seien jährlich dort abgegeben und liebevoll wieder aufgepäppelt worden. Was Wolfs Engagement ebenfalls auszeichne: Lange über die Schließung der Auffangstation hinaus wurde er als städtischer Umweltbeauftragter noch von vielen Bürgern angerufen, die ein verletztes Tier gesehen oder gefunden hatten. Norbert Wolf setzte sich dann in sein Auto und fuhr selbst hinaus, um Hilfe zu leisten.

(wilp)
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