Autoverkehr in Grevenbroich FDP wettert über Parkchaos – Rathaus plädiert für „status quo“

Wevelinghoven · Die Stadtverwaltung lehnt die FDP-Vorschläge für eine neue Verkehrsführung auf dem Wevelinghovener Marktplatz – etwa eine Einbahnstraße – ab. Laut Ratsherr Büttgenbach soll die Stadt nun andere Wege gegen das Parkchaos prüfen.

 Die FDP hat eine Einbahnstraßen-Regelung auf dem Marktplatz vorgeschlagen. Die Stadtverwaltung dagegen befürchtet dadurch mehr Verkehr.

Die FDP hat eine Einbahnstraßen-Regelung auf dem Marktplatz vorgeschlagen. Die Stadtverwaltung dagegen befürchtet dadurch mehr Verkehr.

Foto: Markus Rick

Einen Drei-Punkte-Katalog hatten die Liberalen vorgelegt, um auf dem Wevelinghovener Marktplatz zu geordneten Verhältnissen zu kommen. Dort gehe es teilweise chaotisch zu, werde kreuz und quer gefahren, komme es zu Unfällen mit Blechschäden, hatte Ratsherr Steffen Büttgenbach erklärt. Doch im Grevenbroicher Rathaus wird das von den Liberalen erarbeitete Maßnahmenbündel abgelehnt. Die Änderungen würden sich „negativ auf die Verkehrssicherheit und -abwicklung auswirken“, erklärt Beigeordneter Florian Herpel. Die Stadt empfiehlt dem am Donnerstag tagenden Bauausschuss, keine Änderungen vorzunehmen.

Die Liberalen hatten für den größeren Teil des Platzes – zu Aldi und Rewe hin – eine Einbahn-Regelung in den Gassen vorgeschlagen, um den Parkverkehr übersichtlicher zu gestalten. Die Verwaltung erklärt dagegen, dass das zu mehr Verkehr führen würde, weil Autofahrer auf Stellplatzsuche jedes Mal erst eine Runde über den Platz drehen müssten, um eine Quer-Gasse ein weiteres Mal anzusteuern.

Zudem hatte die FDP eine Poller-Reihe quer über den Platz angeregt, um die Durchfahrt zwischen Post- und Oststraße zu verhindern. Diese Verbindung werde nicht selten als Abkürzung zwischen den beiden Straßen genutzt. Herpel rät von der Teilung in zwei separate Parkbereiche ab, weil dies zu mehr Verkehr auf mehreren Straßen führe. Finde ein Fahrer auf einer Seite der Poller keinen freien Stellplatz, müsse er durch den Ort fahren, um auf die andere Seite zu gelangen. „Wir haben das Thema mit dem CDU-Ortsverband besprochen. Es besteht der Wunsch, diese Durchfahrtmöglichkeit zu erhalten“, erklärt CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser.

Auch den Vorschlag, von der Oststraße aus eine der beiden heutigen Zufahrten mit Pollern zu sperren, befürwortet die Stadt nicht. Über diese Zufahrt könnten etwa Kundenparkplätze im Hof von Gewerbetrieben direkt angefahren werden. Florian Herpel weist darauf hin, dass die heutige Verkehrsführung auf Untersuchungen eines Ingenieurbüros vor der Umgestaltung des Marktplatzes beruhen. Das vom Büro Runge und Küchler erstellte, „leistungsfähige und funktionstüchtige Verkehrskonzept“ solle beibehalten werden.

„Wir akzeptieren die Argumente der Stadtverwaltung, sie sind nachvollziehbar“, erklärt FDP-Politiker Steffen Büttgenbach, der aber weiterhin Handlungsbedarf sieht. Das Parkchaos sei nicht beseitigt. „Wir werden uns in der Fraktion weiter Gedanken machen. Und wir müssen mit Stadt und Politik überlegen, wie wir die Situation auf dem Marktplatz nachhaltig verbessern können.“ Oliver Benke, Vizevorsitzender der Werbe- und Interessengemeinschaft (WIG), spricht von einer „temporär chaotischen Situation“ auf dem Parkplatz. Er persönlich befürworte eine Einbahn-Regelung, eine „Abpollerung“ der Durchfahrt lehne er aber ab.

Weitergehenden Handlungsbedarf sieht SPD-Fraktionschef Horst Gerbrand. „Die Situation im Moment ist unbefriedigend. Der Marktplatz sieht aus wie ein großer Beton-Parkplatz“, sagt der Wevelinghovener. Durch eine neue Gestaltung solle mehr Aufenthaltsqualität geschaffen werden, dabei müssten die Belange der Schützen, die dort ein Zelt aufbauen, und die Belange anderer Vereine berücksichtigt werden. „Der Bauausschuss sollte sich dort zu einem Ortstermin treffen, vielleicht sollte dafür auch ein externer Sachverständiger hinzugezogen werden.“

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