Vorbereitungen auf Citylauf in Grevenbroich Mit Schweinehund zum Lauftraining

Jeden Dienstagabend trifft sich die Jogging-Gruppe um Citylauf-Organisator Willi Helfenstein. Willkommen sind auch Anfänger, die beim Lauf durch den Bend gut betreut werden. Selbst, wenn ihr Schweinehund sie daran hindern will.

 So sieht es beim Grevenbroicher Lauftreff am Schlossstadion aus.

So sieht es beim Grevenbroicher Lauftreff am Schlossstadion aus.

Foto: Andreas Woitschützke

Von Valeska von Dolega

Wer in den Sommerferien eine gute Figur machen will, darf nicht erst im Juli wieder mit dem Sport anfangen. Und wer beim städtischen Ereignis namens „Citylauf“ mit von der Partie sein möchte, sollte auch allmählich aus den Puschen kommen. Vorbereitend trifft sich jeden Dienstagabend eine Laufgruppe um „Mr. Citylauf“ Willi Helfenstein.

Dass hier jedermann willkommen ist, erfahre ich beim Selbsttest. „Bisschen dick angezogen“ und „sind die Wasserreserven aufgefüllt“, werde ich – als einzige in langen Hosen – von der bunt gemischten Gruppe – alle in luftig-leichten Klamotten – begrüßt. Stefan Voigt ist einer von ihnen. „Eigentlich wollte ich ja nur ein bisschen fitter fürs Badminton werden“, erinnert sich der 37-jährige an seine Laufanfänge. Die waren 2008. „Dann kam ich auf den Geschmack, wollte mein Gewicht halten“, berichtet er weiter. Inzwischen hat er via Facebook seine eigene Laufgruppe, über die sich „regelmäßig und immer wieder“ neue Leute interessieren und der Laufgruppe anschließen.

Vom Treffpunkt hinterm Schlossstadion an der Erftbrücke geht’s in gemütlichem Trab an der „Spielspinne“ vorbei Richtung Bend. Spaziergänger grüßen, die Traber quatschen gemütlich. Themen reichen von der Großwetterlage („lecker warm“) über Berufliches („war wieder ein stressiger Tag. Den laufe ich mir jetzt aus dem Kopf“) bis hin zu Geplänkel über Gott und die Welt. Allerdings stoße ich mit der Kombination aus Plauderei und Laufen rasch an meine Grenzen. Gewohnt, wie eine Labormaus für gewöhnlich nur auf dem Laufband zu trainieren, bin ich mit dem Dreiklang aus Frischluft, Gerede und Anstrengung rasch aus der Puste. „Sofort ist ein erfahrener Mitstreiter an meiner Seite, ob ich eine Pause bräuchte und ich müsse auch nicht an der Spitze mitmischen, hinten sei auch Platz für mich. „Auf dem Laufband“, erklärt mir Willi Helfenstein – natürlich ohne nach Luft schnappen zu müssen – „renne ich nur im Notfall. Zum Beispiel wenn draußen schlimme Minusgrade herrschen“, sagt er. 38-jährig, „das ist ja auch wieder 22 Jahre her“, hat der inzwischen 60-Jährige zum Laufsport gefunden. Mindestens einmal wöchentlich ist er unterwegs, wie er fröhlich berichtet. „Da treffe ich immer nette Leute“, auch Menschen, die ihm vorher fremd waren. „Einmal schloss ich mich einer Truppe an, ohne deren Ziel zu kennen“, erinnert er sich an einen ungewollten Ausflug nach Bedburg.

„Regelmäßige körperliche Ausdauerbewegung ist gesund und gut für das Herz, wie mehrere Studien beweisen konnten“, bestätigt Eric Jochum, Standortleiter der Klinik für Kardiologie an St. Elisabeth-meine neuen Ambitionen. „Inwieweit das auf Extrembelastungen wie Marathonläufe oder extreme Triathlon-Wettkämpfe zutrifft, versuchen aktuell einige Studien zu klären.“

Aber wer will schon beim Iron Man mitmachen? Diese Grevenbrocher Läufer sind aus Spaß an der Freud dabei, je nach Lust und Laune werden Intervall- oder Hügelläufe absolviert. „Aber ich treffe mich mit meinen Laufkumpels auch manchmal einfach mal bloß zum essen“, verrät Stefan Voigt.

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