Perspektiven und Strategien für die Schlossstadt Plan für die Stadt-Zukunft liegt im November vor

Von Valeska von Dolega · Strategiepapier „2030“ wird keine to-do-Liste, sondern soll Rahmen für zukünftige Entscheidungen bilden. Basis dafür war Bürgerbefragung.

Gespannt erwarten nicht nur die Bürger der Stadt den von der Kommunalagentur ausgearbeiteten „Leitbild 2030“ als Strategiepapier zur Zukunft Grevenbroichs. Ebenso ergeht es Marc Saturra. Zusammen mit Rebekka Kottek und Andreas Sterken im Dezernat des Bürgermeisters tätig, hat er im Vorfeld die einzelnen Maßnahmen, Termine und Aktionen, die zur Erstellung ebendieses Zukunftspapiers notwendig sind, organisiert und betreut. Mitte November soll vorliegen, wie die Schlossstadt 2030 aussehen könnte. „Ich erwarte kein wortreiches Konstrukt, sondern brauchbare Themenschwerpunkte, die sich strategisch und operativ umsetzen lassen“, skizziert er.

 Ein Blick in die Innenstadt Wie sich die Stadt bis zum Jahr 2030 verändern und entwickeln soll, wird im neuen Leitbild skizziert.

Ein Blick in die Innenstadt Wie sich die Stadt bis zum Jahr 2030 verändern und entwickeln soll, wird im neuen Leitbild skizziert.

Foto: Christian Kandzorra

Ausgehend von den Schwerpunktthemen Demografischer Wandel, Digitalisierung, Mobilität und dem miteinander verzahnten Feld von Ökologie, Energie- und Strukturwandel stellt er bereits jetzt klar: „Die „Zusammenschau wird keine Liste, die es abzuarbeiten gilt.“ Das Leitbild sei ein Rahmen, der bei jedwedem Thema von Rat und Verwaltung so etwas wie die Leitplanken bilde, innerhalb derer Prioritäten gesetzt werden sollen, ergänzt Stadtsprecher Stephan Renner.

Vergleichbar sei das mit einer Gleichstellungsbeauftragten, die durch Beratung und Unterstützung hilft, Lösungen bei bislang unerledigten Aufgaben der Gleichberechtigung zu realisieren. „Das bedeutet aber nicht, dass zur Umsetzung des Leitbildes ein Leitbildbeauftragter eingestellt wird“, erklärt Stephan Renner. Die Arbeit, die die Kommunalagentur derzeit verrichtet, dürfe man sich – laienhaft gesprochen – als so etwas wie einen Komprimierungsprozess vorstellen: Wie in einer überdimensionierten Trichter würden die vielen verschiedenen Anregungen aus Bürgerbefragung, Ideen-Workshop und Zukunftskonferenz gegeben. Dann erfolgt eine Priorisierung, aus der sich die Kernthemen des „Leitbildes 2030“ ergeben. Zeitlich hält Marc Saturra die Phase jetzt zur Erstellung des Zukunftspapiers „für eine große Chance, denn auf breiter Basis kann konsensual eine Ausrichtung festgelegt werden“. Im Vorfeld waren ein Ideen-Workshop für Politik und Verwaltung veranstaltet worden und sechs Wochen in April und Mai gab es eine Bürgerbefragung, an der 3198 Menschen teilnahmen. Natürlich muss das „Papier 2030“ noch vom Rat abgesegnet werden. „Möglicherweise wird es nachjustiert werden müssen“, führt Saturra aus.

Nur ein Blick in die Glaskugel könnte sagen, wie lange der derzeitige Babyboom anhält. Wolle die Stadt weiter am Etikett „Familienfreundlichkeit“ arbeiten, müssen beispielsweise ressortübergreifende Maßnahmen eingeleitet werden: Dazu gehört das entsprechende Betreuungsangebot der Jüngsten wie das der schulpflichtigen Kinder, gehört die Anbindung an den Personennahverkehr mit Bussen, in denen Erziehende ihre Kinderwagen leicht befördern und sicher abstellen können und gehören die Spielstraßen, auf denen der Nachwuchs unbeschwert toben kann. „Stichworte wie Integration, Inklusion oder Familienfreundlichkeit sind Aufgaben, die nicht irgendwann abgeschlossen sind, sondern permanent weitergeführt und umgesetzt werden“, sagt Marc Saturra.

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