Großer Treff in Gindorf Ladestraße wird zum Ziel der Trecker-Fans

Gindorf · Die Trecker- und Schlepperfreunde Gindorf-Gustorf laden zum ersten Treff ein – und stoßen auf eine unerwartet große Resonanz.

Fotos: So war es beim Trecker-Treff in Grevenbroich
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So war es beim Trecker-Treff in Grevenbroich

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Foto: Dieter Staniek

Der Teilnehmer mit dem weitesten Weg kommt aus Belgien. 320 Kilometer von hier. Wie die meisten, wird er „auf Achse“ anreisen, also hinter dem Lenkrad seines historischen Treckers. Strammes Durchfahren vorausgesetzt, werden dafür mindestens zwei Tage benötigt. Aber die lohnen sich: Denn das Ziel ist die ehemalige Ladestraße am Gustorfer Bahnhof, die an diesem Wochenende zum Mekka der Fans alter Landmaschinen wird.

 Organisiert wird das Spektakel von den Trecker- und Schlepperfreunden aus Gindorf und Gustorf, eine Interessengemeinschaft, die sich vor einem Jahr zusammengefunden hat und nun ihr erstes Treffen veranstaltet. Das verspricht im Übrigen auf Anhieb erfolgreich zu werden, denn: „Wir haben rund 200 Anmeldungen erhalten“, berichtet Manfred Schauf und meint. „Ehrlich, mit einer solch großen Resonanz haben wir nicht gerechnet.“

 Der Mini-Wohnwagen von Thomas Heuseler zieht viele Blicke auf sich. Sein rollendes Heim verfügt sogar über eine Küche.

Der Mini-Wohnwagen von Thomas Heuseler zieht viele Blicke auf sich. Sein rollendes Heim verfügt sogar über eine Küche.

Foto: Dieter Staniek

Bautz, Fendt, Eicher, Güldner, Lindner, Hanomag, Lanz – die historischen Fahrzeuge rücken aus vielen Teilen der Bundesrepublik an. Und einige der Besitzer haben für die Nacht vorgesorgt, alte Bau-, Zirkus- oder Schaustellerwagen hinten angehängt. Was alle vereint: Sie sind jeck auf alte Maschinen, die von ihnen liebevoll gepflegt werden. Wie etwa der Lanz-Bulldog von 1935, den Michael Schauf mit viel Sachverstand restauriert hat. „Einzylinder, 10,3 Liter Hubraub, 38 PS – das war der stärkste Traktor seiner Zeit“, sagt er über das älteste aller Fahrzeuge, die am Wochenende auf der Ladestraße und auf dem Kirmesplatz an der Wassermühle zu sehen sein werden.

Was so faszinierend am Trecker ist? Da denkt jedes der zwölf Mitglieder der Interessengemeinschaft anders. Der eine schwärmt fürs Schrauben, der andere hat Spaß am Erhalt historischer Fahrzeugkunst. Für Josef Lupp aus Gindorf war es sein neun Jahre alter Enkel Lenn, der ihm zum Kauf eines 1958 gebauten Deutz verführte: „Der Junge wollte halt mal mit einem Trecker fahren – was soll man machen?“, sagt Lupp. Ein Jahr lang hat er an dem 24 PS starken Fahrzeug gearbeitet, um den „tüchtig gebrauchten“ Deutz wieder fast wie neu aussehen zu lassen.

Unter historischen Fahrzeugen sind auch einige Kuriositäten zu finden. Etwa einen nur 250 Zentimeter langen Wohnwagen, in dem sogar eine Küche untergebracht ist. Besitzer Thomas Heuseler aus Bergheim hat das rollende Heim hinter seinen 1955er Lanz gehängt und nach Gindorf gefahren. Dort wird er auch übernachten. „Das geht richtig gut“, sagt Heuseler mit Blick auf seinen zwei Meter langen Schlafplatz.

Am Freitag sind die ersten Traktoren und Schlepper auf der Ladestraße angerollt, am Samstag wird das Treffen offiziell eröffnet und mit dem am Abend von der St. Sebastianus-Bruderschaft organisierten Schützenbiwak verbunden. Am Nachmittag könnte es zeitweise laut in Gustorf und Gindorf werden, wenn sich die historischen Fahrzeuge auf zu einem Korso durch beide Orte machen. Auch Bürgermeister Klaus Krützen hat sich angesagt, um mal eine Runde mitzudrehen.

 Michael Schauf stellt das älteste Fahrzeug des Treffens; einen Lanz- Bulldog von 1935 mit 10,3 Liter Hubraum und 38 PS.

Michael Schauf stellt das älteste Fahrzeug des Treffens; einen Lanz- Bulldog von 1935 mit 10,3 Liter Hubraum und 38 PS.

Foto: Dieter Staniek

Am Sonntag können die an der Provinzstraße und der Wassermühle geparkten Schätzchen ebenfalls von Besuchern betrachtet werden. „Es empfiehlt sich, früh zu kommen“, rät Michael Schauf. Denn am Nachmittag machen sich die meisten wieder auf den Heimweg.

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