Diskussion über Ortsumgehung für Kapellen und Wevelinghoven L 361n-Gegner machen sich für die Westtangente stark

Grevenbroich · In die Diskussion um die Ortsumfahrung L 361n schalten sich Janine Heinze und Dirk Schimanski von der Initiative „Nein zur L 361“ ein. Sie treten der Auffassung entgegen, die Alternative der „Westtangente sei eine unausgereifte Idee und nicht zeitnah realisierbar“.

Die Straße sei etwa im Flächennutzungsplan 2006 – 2020“ als „parallele Maßnahme zur L361n“ aufgeführt. Auch in der Begründung des Bebauungsplans „Auf den Hundert Morgen“ gebe es den Hinweis auf diese Verbindung. Im Kostenvergleich „dürfte die Westtangente“, so Heinze und Schimanski, gegenüber der L 361n besser abschneiden, „da sie mit weitaus geringerem Aufwand realisierbar ist und deutlich weniger Brückenbauwerke benötigt“.

Berechtigt sei der Einwand, dass die Westtangente eine gesteigerte Verkehrsbelastung für das Neubaugebiet in Kapellen bedeuten würde. Doch „die L361n würde in Gilverath, Tüschenbroich und Am Gather Hof eine rund doppelt so große Anzahl an Wohngebäuden betreffen“.

Die aktuelle Debatte ausgelöst hatte Bürgermeister Klaus Krützen, der früher die L 361n gefordert hate, sich nun gegen den Bau ausspricht. Grünen-Ratsherr Dieter Dorok, der in Kapellen wohnt, lehnt die L 361n seit langem ab. Er spricht von einem „Betonmonster“, das an Häusern „zum Teil in einer Entfernung von zehn Metern“ vorbeiführe. Diese Straße entlaste nicht Kapellen und Wevelinghoven, sondern die A 57, A 46 und A 540 „als mautfreie Alternative vom LKW-Verkehr“. Die Lkw würden künftig den Weg an Kapellen und Wevelinghoven statt über die Autobahnen nehmen, befürchtet Dorok.

Ein Vorschlag der Grünen zum Lkw-Verkehr: „Wir haben einen Antrag gestellt, die jetzige Strecke der  L 361 durch Kapellen und Wevelinghoven als Landstraße zu entwidmen.“ Die L 361 solle dann stattdessen über die Strecken der A 46 und A 540 sowie die L116 geführt werden. Nach dieser Straßen-Umwidmung könnten Kapellen und Wevelinghoven für LKW-Durchfahrtverkehr gesperrt werden. „Landesverkehrsminister Hendrik Wüst müsste zustimmen. Landtagsabgeordnete Heike Troles hat ja einen so guten Draht zu ihm. Dann könnte die Planung der L 361n eingestellt werden“, erklärt Grünen-Politiker Dieter Dorok.

(NGZ)
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