Kritik von Ehrenamtlern Kein Rudelgucken: Vereine machen Stadt verantwortlich

Grevenbroich · Nächste Runde im Streit um die Absage des größten Grevenbroicher Public Viewings. Die Vereine kritisieren die Stadt, die widerspricht. Beide Seiten wollen trotzdem weiter zusammenarbeiten.

Grevenbroich: Kein Public Viewing wegen Stadtverwaltung?
Foto: Schwarze Blanke

Nachdem das Public Viewing in der Alten Feuerwache für die Gruppenspiele der Deutschen Nationalmannschaft abgesagt wurde, steht jetzt fest: Auch für die K.o.-Runden wird es keine solche Veranstaltung geben. „Die Vereine haben erklärt, dass sie dafür während dieser WM nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Stadt bedauert das sehr“, sagt Pressesprecher Stephan Renner. Die Vereine „Vollgas Veranstaltungen“, die Alte Feuerwache sowie das Jugendferienwerk geben derweil in einer gemeinsamen Erklärung „Komplikationen mit der Stadtverwaltung“ als Ursache für die Absage des Rudelguckens an.

Laut Erklärung der drei ehrenamtlichen Vereine habe man die Hürden für eine derartig große Veranstaltung zwar unterschätzt, „dennoch hatten wir bei einem Public Viewing, dessen Stattfinden im Interesse der Stadt liegen sollte, auf eine kooperativere Haltung seitens der Verwaltung gehofft“, sagt Stephan Grevel von der Alten Feuerwache. Eine Genehmigung sei trotz des nahenden ersten Spiels möglich gewesen, scheiterte jedoch an einer „zuvor nicht absehbaren Mietzahlung“.

Die Stadt weist diese Darstellung entschieden zurück. Dass für die Nutzung der Alten Feuerwache in der Regel Gebühren anfallen, sei bekannt. Ob man in diesem Fall davon hätte Abstand nehmen können, sei zum Zeitpunkt der Absage noch geprüft worden. Auf den Vorwurf, solche Komplikationen seien grundsätzlich ein „städtisches Problem, mit welchem sich viele Ehrenamtler konfrontiert sehen“, entgegnet Renner: „Das ist nicht zutreffend. Die Verwaltung unterstützt ehrenamtliches Engagement und steht den Veranstaltern mit Rat und Tat zur Seite.“

Das sei auch bei der Planung des größten Grevenbroicher Public Viewings der Fall gewesen – und soll weiterhin so bleiben. Denn der aktuelle Misserfolg schließe künftige positive Projekte nicht aus. „Die Stadt ist an einer Zusammenarbeit mit den Vereinen unbedingt interessiert. Sie stehen für ein junges, ambitioniertes Grevenbroich. Wir möchten die Gespräche miteinander fortsetzen“, sagt Renner.

(kron)
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