Katie Freudenschuss bei „Kultur extra“ Auch Grevenbroich-Songs zählten zum Kabarett-Abend

Grevenbroich · Katie Freudenschuss gab Gastspiel bei „Kultur extra“.

Mit viel Witz, Poesie und Musik überzeugte das Multi-Talent Katie Freudenschuss das Grevenbroicher Publikum der Kabarettreihe „Kultur extra“ im Pascal-Gymnasium. Die vielseitige Künstlerin, die vor ihrer Bühnenkarriere als Hochzeitssängerin ihre Brötchen verdiente und Werbesongs produzierte, durchstreifte in ihrem geschickt komponiertem Programm mit leichter Hand Politik, Geschlechterrollen und Alltag und ließ sich auch nicht von technischen Pannen zu Beginn der Veranstaltung aus der Ruhe bringen.

Die Hamburgerin, die von sich selbst sagte, dass sie auf St. Pauli mit ihrem Namen nur drei Berufschancen gehabt habe – Pornodarstellerin, Drogendealerin oder eben Künstlerin – nahm in ihrer ersten Musiknummer mit Swing und Biss die Protestkultur der Online-Petitionen aufs Korn, die sich bequem auf dem Sofa lümmelt, statt auf der Straße skandiert. Freudenschuss erzählt dabei immer wieder kleine Geschichten und geht mit dem Publikum auf eine Zeitreise zurück in das biedere Wien der 1950er Jahre als Gleichberechtigung der Geschlechter noch eine weit entfernte Wunschvorstellung war.

Und auch der amerikanischen Präsidentengattin Melania Trump widmete sie über eine Variation von „Stand by your man“ eine treffende ironische musikalische Karikatur. Den Grevenbroichern schenkte sie schließlich eine besondere Zugabe, die ihr improvisatorisches Geschick bestens illustrierte. Aus Zurufen aus dem Publikum mixte sie aus Elvis Presleys „Love me tender“ und den berühmten „Weißen Rosen aus Athen“ von Nana Mouskouri griffige Grevenbroich-Songs, die vom Tagebau über Optiker, Methadon-Tagesklinik und Museum alle spontanen Einwürfe aus den Zuschauerreihen verarbeiteten. Ein poetisch gewitzter leichter Abend entließ das Publikum bis zur Fortsetzung des „Kultur-extra“-Programms im Januar 2019 in die Weihnachtspause.

(NGZ)
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