Baugebiet in Kapellen Diskussion um Hausbau an Schubertstraße

Kapellen · Nahe der Grundschule in Kapellen soll gebaut werden. Einen Beschluss haben die Politiker bisher aber nicht gefasst: Die Stadt soll einen ersten Entwurf überarbeiten. Anwohner protestieren – auch für den Erhalt eines Spielplatzes.

 Diese Bürger protestieren gegen eine Bebauung der Fläche an der Schubertstraße.

Diese Bürger protestieren gegen eine Bebauung der Fläche an der Schubertstraße.

Foto: Staniek, Dieter

Nach der Diskussion um die Bebauung der Grünfläche an der Stifterstraße rücken nun weitere Pläne für eine Bebauung im Kern des Stadtteils Kapellen in den Fokus. In der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses ging es um den Bau dreier Wohnhäuser im Bereich der Schubertstraße, konkret um eine Fläche nahe der Turnhalle, die die Grundschule an der St.-Clemens-Straße nutzt.

Dabei handelt es sich um eine Grünfläche, um einen Kinderspielplatz und um einen Bereich, in dem drei Pavillons stehen, die von Vereinen in Kapellen genutzt werden. Das 5070 Quadratmeter große Areal könnte nach Plänen der Stadt beispielsweise mit Geschoss-Wohnhäusern bebaut werden. Dafür muss ein Bebauungsplan erstellt werden. Ein erster Entwurf zeigt drei relativ quadratisch dargestellte Mehrfamilienhäuser.

 Der Entwurf sieht eine Bebauung des 5070 Quadratmeter großen Areals mit drei Häusern vor.

Der Entwurf sieht eine Bebauung des 5070 Quadratmeter großen Areals mit drei Häusern vor.

Foto: Stadt

Eigentlich sollte bei der Sitzung des Gremiums ein Beschluss gefasst werden – dazu ist es aber nicht gekommen. Auch nach den Eindrücken einer vorangegangenen Ortsbesichtigung stimmten die Politiker dafür, dass die Verwaltung die Pläne überarbeiten soll. „Die Häuser sind zu dicht geplant“, sagte etwa Peter Cremerius von der FDP. Martina Suermann von Mein Grevenbroich erklärte, dass sich das Gesamtbild durch die Herausnahme eines Baukörpers auflockern ließe. Aus Reihen der CDU hieß es, dass eine „massive Bebauung“ nicht in das Wohngebiet passe.

Die Stadt verbindet mit der Bebauung an der Stelle eine Erlös-Erwartung: Das Areal könnte verkauft und bebaut werden. Von dem Geld könnte ein Neubau der nahegelegenen Grundschule in Teilen finanziert werden, auch könnten neue Unterkünfte für die Vereine geschaffen werden, die bisher in den Pavillons (Behelfsbauten) untergebracht sind. Es handelt sich um Räume, die die Arbeiterwohlfahrt, der TV Jahn 06 sowie der BSV Kapellen/Erft nutzen.

Zu den eigentlichen Wohnhäusern heißt es im Rathaus: Das Plangebiet „bietet vor allem vor dem Hintergrund der Lagegunst eine gute Möglichkeit, dem Bedarf an Geschosswohnungsbau nachzukommen; ob dieser öffentlich gefördert und/oder frei finanziert wird, bleibt dem Weiteren vorbehalten.“ Ziel ist die Nachverdichtung in diesem Teil von Kapellen. Mit der „Lagegunst“ ist insbesondere die gute Verkehrsanbindung gemeint: Zum Bahnhof ist es nicht weit, auch die A 46 ist rasch erreichbar.

Bei den Anwohnern der Schubertstraße stoßen die Pläne für eine Bebauung auf wenig Gegenliebe. Ähnlich wie die Anwohner der Stifterstraße protestieren sie gegen eine Bebauung der Fläche. „Es gibt nur noch wenige Grünflächen in Alt-Kapellen. Und den Kindern wird hier wirklich alles genommen“, sagt etwa Anwohnerin Gisela Feldmann und spielt damit auf den Spielplatz an, der sich zurzeit noch in der Kurve der Schubertstraße befindet.

Die Anwohner befürchten, dass der Platz, der von vielen Kindern genutzt werde, komplett wegfallen könnte. Auch geht es den Bewohnern um die Grünfläche. Gisela Feldmann spricht einen weiteren Punkt an, der sie und offenbar einige andere Anwohner beschäftigt: Sie fürchten einen Wertverlust ihrer Häuser, wenn dort drei „riesige Wohnblocks“ entstehen, wie Feldmann sagt.

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