Früheres Bahnhofs-Restaurant in Grevenbroich Neues Jugendlokal in Kapellen soll Angebotslücke im Norden der Stadt schließen
Kapellen · In Kapellen soll ein Jugendlokal eröffnet werden. Derzeit werden Ideen für den Betrieb und den Umbau einer ehemaligen Gaststätte gesammelt. 2024 könnte das Lokal eröffnen. Jugendliche beteiligen sich rege an der Planung.
Die Kinder- und Jugendhilfe Grevenbroich will dem geschlossenen Restaurant „Bahnhof à la Carte“ am Haltepunkt Kapellen neues Leben einhauchen. Die gemeinnützige Gesellschaft, die eine 100-prozentige Tochter der Stadt ist, hat die Gaststätte an der Josef-Thienen-Straße diesen Sommer angemietet und möchte darin ein Jugendlokal eröffnen. „Damit wollen wir eine Angebotslücke im Norden der Stadt schließen“, sagt Sprecherin Lena Lüken-Zimmermann. Derzeit werde der Umbau vorbereitet – ein Prozess, in den auch diejenigen eingebunden werden, an die sich das Angebot richten soll: die Jugendlichen.
Wann das Jugendlokal eröffnen soll, steht noch nicht fest. Laut Lüken-Zimmermann wird die erste Hälfte des kommenden Jahres angepeilt. Der Betrieb soll in städtischer Hand bleiben und über die Kinder- und Jugendhilfe geregelt werden. Bevor der Startschuss für die Jugendkneipe fallen kann, müssen aber noch einige Umbauarbeiten erledigt werden. Teile der rustikalen Einrichtung im Inneren des Ex-Restaurants sollen erhalten bleiben; passend zum Zweck soll dem Objekt aber ein bisschen mehr „Pep“ verliehen werden. Es soll jugendgerecht gestaltet werden, mit allem, was dazugehört. „Geplant ist auch eine Küche. Es sollen Speisen zu Preisen angeboten werden, die sich Jugendliche leisten können“, sagt Lena Lüken-Zimmermann.
Genau damit haben sich mehr als 20 Jugendliche jetzt bei einer zweiten Beteiligungsaktion beschäftigt und kreative Vorschläge eingebracht. Sie diskutierten über eine abwechslungsreiche Speisekarte, die unterschiedlichen Bedürfnissen und Geschmäckern junger Menschen gerecht werden soll. So soll dabei auf diverse Unverträglichkeiten und Ernährungsweisen in besonderem Maße Rücksicht genommen werden, wie es in einer Pressemitteilung der gemeinnützigen Gesellschaft heißt.
Mit am Tisch saß der als Experte für den Bereich Gastronomie geladene Tobias Stenzel. Er findet es „erstaunlich, woran die jungen Menschen heute alles schon denken. Ich habe sehr offene junge Menschen kennengelernt, die auch über ihre Vorstellungen der Speisekarte das Ziel verfolgen, niemanden auszuschließen“.
Die Zusammenarbeit zwischen Jugendlichen und Experten soll in den kommenden Wochen fortgeführt werden, auch in Sachen Inneneinrichtung. Hier ist die Expertise der Architektin Jutta Quasten-Mundt gefragt. Sie sagt: „Die Diskussion über die Inneneinrichtung führte zu aufregenden Vorschlägen für ein modernes und ansprechendes Ambiente, das den Jugendlichen darüber hinaus das Gefühl vermittelt, sich dort ganz heimisch zu fühlen – allerdings, so der Tenor, auch mal weg vom eigenen Zuhause.“
Bei weiteren Planungstreffen sollen die Ideen für das Jugendlokal in Kapellen konkretisiert werden. Es soll künftig voraussichtlich von Mitte der Woche an nachmittags und abends öffnen und ein Ort für Unterhaltung sein – aber auch für Engagement und Partizipation. Infos unter www.junges-gv.de und unter 02181 4930320.