Leitentscheidung gibt Grundlage Zweckverband will Masterplan für großen See an Tagebau-Autobahn
Grevenbroich/Jüchen · Der Zweckverband Landfolge Garzweiler begrüßt die Inhalte der neu beschlossenen Braunkohle-Leitentscheidung. Aus Verbandssicht bedeutsam: Endlich könne die Planung des Restsees konkret angegangen werden.
Der Zweckverband Landfolge Garzweiler, dem sowohl Grevenbroich als auch Jüchen angehören, begrüßt die Inhalte der neuen Braunkohle-Leitentscheidung, die das Landeskabinett am Dienstag beschlossen hat. Die sechs sogenannten Entscheidungssätze spiegelten in vielen Aspekten bereits die Grundlagen der Arbeit des Zweckverbands wider, heißt es in einer Pressemitteilung. Als bedeutsam stuft der Verband neben dem festgelegten zeitlichen und räumlichen Ende der Umsiedlungen insbesondere die Entwicklung des Restsees westlich der A44n „für vielfältige Nutzungen“ ein.
Die Befüllung des Sees, der nicht weit von Grevenbroich und Jüchen entfernt liegen wird, soll möglichst binnen 40 Jahren nach Ende des Tagebaubetriebs in Garzweiler abgeschlossen sein. „Endlich können wir die Planung des 2200 Hektar großen Sees konkret angehen“, sagt Volker Mielchen, Geschäftsführer des Zweckverbands. Weiter führt er aus: „Kommendes Jahr werden wir gemeinsam mit vielen Akteuren in der Region den Masterplan dazu erarbeiten.“
Verbandsvorsteher Gregor Bonin sagt: „Die jetzige Leitentscheidung ist ein wichtiger Schritt für verlässliche Rahmenbedingungen bei der Gestaltung der Folgelandschaften und in der Rekultivierung. Unsere Mitgliedskommunen brauchen Klarheit, die Menschen vor Ort eine positive Perspektive. Beides lässt sich auf der Grundlage nun zügig weiterentwickeln.“ Der Zweckverband hatte sich nach eigenen Angaben seit November 2022 im Beteiligungsprozess zur Ausgestaltung der neuen Leitentscheidung fachlich stark engagiert. Die neue Leitentscheidung des Landes hatten viele herbeigesehnt – auch weil der bisherigen Fassung von 2021 noch ein Kohleausstieg im Jahr 2038 zugrunde lag. Bekanntlich ist der Ausstieg zwischenzeitlich um acht Jahre vorgezogen worden.
Wie der Zweckverband mitteilte, sieht er weitere zentrale Aspekte der Leitentscheidung im Ausbau erneuerbarer Energien, einer zukunftsfähigen Landwirtschaft und der nachhaltigen Siedlungsentwicklung. So soll etwa im Süden von Jüchen ein neuer Stadtteil entstehen – jenseits der A 46, da, wo sich einst der Ort Priesterath befunden hatte.