Für bedürftige Familien in Grevenbroich Jenny Goergens verzichtet auf Hilfsaktion zu Weihnachten

Grevenbroich · Die durch Spendengeld ermöglichten Weihnachts-Einkäufe für Bedürftige fallen aus. Das bedauert die Ehrenamtlerin Jenny Goergens, die dafür mehrere Gründe nennt.

 Helfer zeigen die gut gefüllten Einkaufswagen in der Coens-Galerie, hier ein Foto von 2019.

Helfer zeigen die gut gefüllten Einkaufswagen in der Coens-Galerie, hier ein Foto von 2019.

Foto: Goergens

Das Weihnachtsfest liegt zwar noch in weiter Ferne, allerdings beginnt die Grevenbroicherin Jenny Goergens bereits im August mit der Vorbereitung ihrer Hilfsaktion für bedürftige Familien zum Fest. Normalerweise. Denn in diesem Jahr fällt die Aktion aus, vielleicht sogar dauerhaft. „Ich mache das nicht mehr“, sagt Goergens: „Letztes Jahr war es das letzte Mal.“ Grund dafür sind nicht etwa fehlende Sponsoren. In den vergangenen Jahren hatte Goergens immer einige Geldgeber für ihre Aktion gewinnen können, mit deren Hilfe bedürftige Familien in den Tagen vor Weihnachten im Discounter „Netto“ in der Coens-Galerie für Weihnachten einkaufen konnten.

Die Gründe liegen vielmehr darin, dass sie ohne weiteres keinen Discounter mehr findet, der sich an der Aktion beteiligen möchte oder kann. Und darin, dass Jenny Goergens sich als alleinerziehende Mutter lieber um ihre Tochter kümmern möchte. „Mir war es immer wichtig, dass die Bedürftigen anonym und unter Ausschluss der Öffentlichkeit einkaufen gehen konnten – nämlich vor der Geschäftsöffnung“, sagt Goergens. Das sei nun nicht mehr gegeben. Denn „Netto“ in der Coens-Galerie soll im September schließen – und die andere Innenstadt-Filiale an der Rheydter Straße, die theoretisch in Frage käme, öffnet bereits eine Stunde früher. „Dann müssten auch Bedürftige und Mitarbeiter eine Stunde früher einkaufen, womöglich schon ab 5.30 Uhr morgens. Das ist niemandem zuzumuten.“ Andere Discounter in der Umgebung hätten bereits vor einiger Zeit kein Interesse an der Aktion gezeigt.

Als Ehrenamtlerin möchte sich Goergens nun auf ihre Administrator-Tätigkeit in der Facebook-Gruppe „Grevenbroich 2.0“ konzentrieren – und auf die Organisation von Veranstaltungen wie „Rock this town“, die im Sommer nächsten Jahres wieder stattfinden soll. Wenn möglich, soll dann auch die fünfte Auflage des Events gefeiert werden. Und: Goergens plant ein Treffen für die Mitglieder ihrer Facebook-Gruppe, in der inzwischen mehr als 10.500 Nutzer aktiv sind. „Möglichst in den Sommerferien 2022“, stellt sie in Aussicht.

(cka)
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