Agnes und Otto Engel feiern ihre „Eiserne“ In der Hochzeitsnacht ins falsche Haus eingekehrt

Hemmerden · Agnes und Otto Engel aus Hemmerden können am Montag das seltene Fest der Eisernen Hochzeit feiern. Vor 65 Jahren erhielten die beiden den kirchlichen Segen vom Pfarrer in der St.-Mauri-Kirche.

 Agnes und Otto Engel sind seit 65 Jahren ein Ehepaar.

Agnes und Otto Engel sind seit 65 Jahren ein Ehepaar.

Foto: Ursula Wolf-Reisdorf

 Agnes Engel (85) fühlt sich noch heute in ihrem Elternhaus in Hemmerden wohl. Dort wurde sie vor 85 Jahren geboren, ging zur Volksschule und unterstützte danach ihre Eltern in Haushalt und Garten. „Das war damals so, wir hatten Hühner, Schafe und Ziegen“, erzählt sie. Otto Engel (87) wurde in Ostpreußen geboren, ging dort zwei Jahre in die Schule, ehe er mit seiner Familie in den Westen floh. Zunächst nach Magdeburg, wo er bei Buckau Maschinenschlosser lernte, später zog er nach Berlin und Lippstadt – und schließlich nach Grevenbroich, wo er eine Anstellung bei seinem früheren Arbeitgeber Buckau fand.

Beim Tanzen in der „Erftruhe“ lernten sie sich kennen, zwei Jahre später wurde geheiratet und nach Kapellen umgezogen. Lachend erinnern sich beide, wie in der Hochzeitsnacht eine Freundin, die damals schon ein Auto besaß, zuerst die Braut mit den Schwiegereltern und später den Ehemann von Hemmerden nach Kapellen kutschierte. „Für Otto war alles neu. Er ist dann ins falsche Haus gelaufen und hat mich erst Stunden später gefunden“, erzählt die 85-jährige.

Otto Engel besuchte später die Abendschule, machte die Meisterprüfung, wechselte zu International Harvester in Neuss und später zu Boos in Düsseldorf, wo er als Service-Techniker auf Montage ging, um Sprinkleranlagen zu installieren. Eine „Institution“ waren die Engels in Kapellen, wo Otto 30 Jahre als St. Martin dem Umzug voranritt und Agnes im Pfarrgemeinderat aktiv war. Der Jubilar war im Kirchenvorstand und Vorsitzender der Pfarrcaritas. Für die Frauengemeinschaft hat sie den Seniorenkreis verstärkt, der sich, so hofft sie, bald wieder treffen kann.

„Die Goldhochzeit vor 15 Jahren haben wir groß gefeiert“, erzählt die Jubilarin beim Blick in die Fotoalben. Für die „Eiserne“ haben beide keine konkreten Pläne, außer dass eine heilige Messe gelesen wird. Und im kleinen Kreis – zu dem auch die drei Söhne mit ihren Familien zählen – will das Jubelpaar essen gehen. „Wir lassen es uns gut gehen“, freuen sich beide auf den Tag.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort