Handwerk in Grevenbroich In der Bäckerei Pesch steht bald ein Generationswechsel an

Kapellen · Der 20-jährige Christian Lange hat seinen Meisterbrief in der Tasche und möchte nun seinen Opa Günter entlasten, der seit 50 Jahren Meister ist. Michael Meffert hat seit 25 Jahren seinen Meisterbrief

 Christian Lange (r.) hat die Meisterprüfung bestanden und will Günter Pesch (M.) entlasten. Michael Meffert ist seit 25 Jahren Meister.

Christian Lange (r.) hat die Meisterprüfung bestanden und will Günter Pesch (M.) entlasten. Michael Meffert ist seit 25 Jahren Meister.

Foto: Melanie Zanin (MZ)

Meisterbriefe gibt es im Backhaus Café Pesch reichlich: Bäckermeister Günter Pesch (72) wird von fünf Meistern in seinem 16-köpfigen Team an der Neusser Straße unterstützt. Jetzt gab es gleich drei besondere Anlässe in der Bäckerei zu begehen. Günter Pesch konnte seinen Goldenen Meisterbrief entgegen nehmen, vor 50 Jahren hatte er mit 21 Jahren seinen Meister gemacht – am selben Ort, an dem sein Enkel Christian Lange jetzt – genau fünf Jahrzehnte später – ebenfalls seine Meisterprüfung bestanden hat. „Ich will meinen Opa entlasten“, sagt der 20-Jährige aus Kapellen. Die Übergabe des Betriebes vom Großvater an die übernächste Generation erfolgt womöglich schon im nächsten Jahr, „wenn wir unsere 50-jährige Selbständigkeit feiern“ sagt Großvater Pesch, der auf seinen Enkel natürlich stolz ist. Der wurde nach fünfeinhalb Monaten im Internat in Olpe und Meisterprüfung mit einem Glückwunsch-Plakat an der Außenwand des Cafés überrascht. Ebenfalls Grund zum Feiern hat Michael Meffert, der seit 25 Jahren seinen Meisterbrief hat – „ein Bäcker aus Leidenschaft“, würdigt ihn der Chef, der in Zukunft seine Kapitäns-Rolle gegen die Position des Steuermanns eintauschen will. Mit 14 Jahren begann Günter Pesch seine Bäckerlehre in Kapellen in der Bäckerei Lutter. „Eigentlich wollte ich Maurer werden, mein Vater redete mir das aber aus, weil ich auf einem Auge blind bin.“ 1971 eröffnete der junge Bäcker eine Bäckerei in Neuss-Weckhoven. 1992 übernahm er mit seiner Frau Marita das Haus in Kapellen, baute das Café kräftig aus. „Als Bäcker kann man seine Ideen verbacken, neue Brote erfinden. Alle unsere Brotsorten sind Unikate“, sagt er.