Am Freitag kommen die Preisrichter Hülchrath wartet auf die Dorf-Jury

Hülchrath · Der mittelalterliche Ort nimmt am Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teil.

Am Freitag kommt die Landeskomission – und die Hülchrather sind gut vorbereitet. Im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wollen die Akteure aus dem mittelalterlichen Städtchen einmal mehr ganz vorne liegen. Das Ziel heißt Goldplakette.

 Das schöne Dorf Hülchrath hat schon mehrere Preise erzielen können.

Das schöne Dorf Hülchrath hat schon mehrere Preise erzielen können.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Seit 1977 beteiligt sich Hülchrath erfolgreich am Dorfwettbewerb und konnte mehrmals vordere Plätze erreichen. Einen Sonderpreis gab es auch, und zwar für das Aufarbeiten der jüdischen Vergangenheit. Doch auf den bisher eingeheimsten Lorbeeren wollen sich die Hülchrather nicht ausruhen – im Gegenteil. „Es gibt immer etwas zu tun“, sagt Albert Stromann, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft. So haben sich die aktiven Mitglieder aktuell um die Bepflanzung des zentralen Sebastianusplatzes gekümmert.

„In diesem Jahr nehmen wir zum sechsten Mal in lückenloser Folge an dem Wettbewerb teil. Und von Anfang an hat uns die Kommission die Bepflanzung ins Aufgabenbuch geschrieben“, sagt Stromann. Statt Akazienkugeln wurden nun sechs Linden gepflanzt. „Linden standen auch schon vor 100 Jahren an der Stelle, wie es auf alten Fotos zu sehen ist. Wir hoffen natürlich, dass es der Bewertungskommission auffällt“, betont der Vorsitzende.

Die Jury wird am Freitag durch den Ort streifen – allerdings in diesem Jahr nicht zu Fuß: „Normalerweise spazieren wir wie ein Lindwurm durch die Straßen – was vorne gesagt wird, bekommen die hinteren nicht mit. Also fahren wir mit einem älteren kleinen Lkw, der zu einem Planwagen umgebaut wurde. 30 Menschen finden darin Platz, so haben wir alle zusammen und können auch tiefer in die Umgebung gehen und zum Beispiel die Renaturierungsmaßnahmen zeigen“, sagt Stromann. Die Hülchrather sind davon überzeugt, dass es eine gemütliche Veranstaltung wird, bei der ihr Dorf glänzen kann. Schließlich bleibt der Fahnenschmuck vom Schützenfest noch hängen.

Mit dem Wettbewerb will die Landwirtschaftskammer NRW die Dörfer anregen, ihre kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen, baulichen und ökologischen Strukturen zu erhalten und weiterzuentwickeln. „Bei uns gibt es immer etwas zu tun“, sagt Albert Stromann, der sichtlich Freude an der Weiterentwicklung Hülchraths hat. „Wir müssen die Drehzahl beibehalten, neue Ideen kreieren und weitere Mitstreiter gewinnen.“

Zwei große Projekte sind aktuell in der Planung: Zum einen soll das Giebelkreuz über dem Portal der Kirche wieder aufgerichtet werden, das in den 1950er oder 1960er Jahren abhanden gekommen sein muss. „Dann wollen wir das Sebastianushaus barrierefrei umgestalten, damit alle an den Veranstaltungen teilnehmen können. Wir hoffen, die zuständigen Behörden davon überzeugen zu können.“ Wenn alles gut geht, wird außerdem die neue Kirchenorgel in zwei Jahren an Ort und Stelle sein, für die die Dorf-Gemeinschaft 200.000 Euro aufgebracht hat.

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