Mäusejagd in Grevenbroich Helfer fangen 60 weiße Mäuse auf Feld ein

Grevenbroich · Ordnungsdienst und Feuerwehr rückten in der Dunkelheit zu einem ungewöhnlichen Einsatz aus: Auf einem Feld nahe der Raketenstation hatte ein Spaziergänger eine große Zahl von weißen Mäusen entdeckt. Die galt es einzufangen.

In einer Box wurden die Mäuse ins Tierheim gebracht.

In einer Box wurden die Mäuse ins Tierheim gebracht.

Foto: Screenshot/Stadt Grevenbroich

Ob entlaufene Katzen oder ausgebüxte Hunde – mit tierischen Einsätzen hat der Ordnungs- und Servicedienst (OSD) der Stadt häufiger zu tun. Das ist nichts Neues für die Mannschaft um Thomas Lemke. Doch die Aktion, die das Team in der Nacht zu Silvester auf den Plan rief, war selbst für die erfahrene Crew ungewöhnlich. Galt es doch, nicht weniger als 60 weiße Mäuse einzufangen.

Die Nager mit der auffällig hellen Färbung wuselten auf einem Feld nahe der Raketenstation Hombroich herum. Ein Spaziergänger hatte die Mäuse, die sich größtenteils dicht an dicht zusammendrängten, in der Dunkelheit ausfindig gemacht und per Handy die Kreisleitstelle verständigt. Die wiederum wandte sich an den OSD, der kurz darauf ausrückte. Einsatzort war der Lindenweg, der den Ort Kapellen mit der Langen Foundation verbindet.

Die Tiere wuselten auf einem Feld nahe der Raketenstation herum.

Die Tiere wuselten auf einem Feld nahe der Raketenstation herum.

Foto: Screenshot/Stadt Grevenbroich

„Obwohl es stockduster war, waren die Mäuse gut zu erkennen. Sie rannten kreuz und quer über das Feld, blieben dabei aber größtenteils im Pulk“, schildert Thomas Lemke. Da die Tiere bereits die Grevenbroicher Stadtgrenze überquert hatten und sich auf Neusser Gebiet befanden, verständigte der Fachdienstleiter die in diesem Fall zuständige Feuerwehr der Nachbarkommune. Ordnung muss schließlich sein.

Wenig später begaben sich die Einsatzkräfte gemeinsam auf Mäusejagd. „Das fiel nicht wirklich schwer, die Tiere ließen sich relativ einfach einfangen“, berichtet Lemke. „Sie waren zwar flink, verfielen aber in eine Art Starre, als wir sie mit den Händen stoppten.“ Dass die Feuerwehr auch einen Kescher mit an Bord führte, vereinfachte die Jagd, so konnte der Einsatz recht schnell wieder beendet werden.

„Ich denke, dass wir den größten Teil der Mäuse einfangen konnten. Wenn uns einige durchgegangen sein sollten, wird sich der eine oder andere Greifvogel über das vorzeitige Silvestermahl gefreut haben“, sagt Thomas Lemke. Er vermutet, dass die weißen Nager von einem Reptilienhalter ausgesetzt wurden.

Mäuse werden etwa als Lebendfutter für Schlangen eingesetzt. Möglicherweise hatte der Züchter die „Vermehrungswut“ der Nager nicht mehr im Griff. Eine Maus kann sechs bis acht Mal im Jahr Nachwuchs bekommen. Schon im Alter von sechs bis zwölf Wochen sind die Tiere geschlechtsreif.

Die weißen Mäuse vom Lindenweg wurden von der Feuerwehr in eine Box gepackt. Nächste Station war das Tierheim in Neuss-Bettikum, dessen Pfleger sich der kleinen Nager annahmen.

Die Jagd auf den Mäusepulk war zwar ungewöhnlich, aber längst nicht der spektakulärste tierische Einsatz für den OSD. Im Februar 2022 hatte er es mit drei Goldfischen zu tun, die in einem Eimer mit Scheibenwischwasser an einer Tankstelle am Jägerhof entdeckt wurde. Nachdem unsere Redaktion als erste berichtet hatte, sorgte der Fall für ein bundesweites Medienecho.

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