Neue Pläne für die „gute Stube“ von Grevenbroich Haus Hartmann soll Restaurant werden

Grevenbroich · Früher gute Stube der Stadt, wird das historische Gebäude heute kaum noch genutzt. Bürgermeister Klaus Krützen will das ändern. Erste Gespräche für eine Neuausrichtung des Gemäuers von 1724 hat der Verwaltungschef bereits geführt.

 Bürgermeister Klaus Krützen will das historische Haus Hartmann wieder mehr ins Zentrum der Öffentlichkeit rücken.

Bürgermeister Klaus Krützen will das historische Haus Hartmann wieder mehr ins Zentrum der Öffentlichkeit rücken.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Das Haus Hartmann war einmal die „gute Stube“ der Stadt. Empfänge, Ausstellungen, Konzerte – das 1724 errichtete Gebäude war Grevenbroichs erste Adresse. Doch das ist vorbei, heute werden dort noch hin und wieder Ehen geschlossen, ansonsten bleibt die schwere, zum Schlossplatz weisende Eichentür zu. Das soll sich ändern. Bürgermeister Klaus Krützen möchte dem alten Gemäuer zu neuem Glanz verhelfen, und dafür hat er bereits Kontakte geknüpft.

„Wir Deutschen werden immer mediterraner, vieles verlagert sich mittlerweile nach draußen“, sagt der Verwaltungschef. Die Stadt versuche diesem Trend Rechnung zu tragen, etwa indem sie sich aktuell um eine Gastronomie in den Rathaus-Arkaden („Stichwort: Café Extrablatt“) kümmert, die den Marktplatz beleben soll. „So etwas ist gefragt. Denn die Leute nehmen sich immer mehr Zeit, um gemeinsam zu Essen, um in Gesellschaft schöne Sommerabende zu genießen“, sagt Krützen. So erklärt er sich auch den Erfolg der 14-tägig in der City stattfindenden Feierabendmärkte.

Weitgehend ungenutzt, biete sich das vor historischer Kulisse gelegene Haus Hartmann ebenfalls für ein gastronomisches Angebot an, meint der Bürgermeister. „Es liegt direkt am Schlossplatz mit seinen herrlichen Bäumen, der kaum frequentiert wird. Er würde sich gut für eine – vielleicht auch witterungsunabhängige – Außengastronomie eignen“, betont Klaus Krützen. Er habe bereits Gespräche mit einem Interessenten geführt, der sich in dem 1977 von der Stadt erworbenen Gebäude eine Gastronomie für gehobene Ansprüche vorstellen kann. Einen Namen nennt Krützen noch nicht. „Wir sind in Überlegungen“, bremst der Bürgermeister etwaige Erwartungen, dass das Haus Hartmann schon in kurzer Zeit zu einem Schlemmer-Tempel werden könnte. „Grundsätzlich wollen wir aber etwas aus dem Gebäude machen, da es eine besondere Bedeutung für die Stadt hat – mit der derzeitigen Nutzung bin ich nicht zufrieden.“

Eine gehobene Gastronomie würde dem nebenan liegenden Schloss-Restaurant wohl keinen Abbruch tun, meint der Bürgermeister, der sich von der Eröffnung des Schlossbades in der nächsten Woche eine zusätzliche Belebung des Areals verspricht. Bevor die Überlegungen in Sachen Haus Hartmann konkreter werden, müsse vor allem mit dem Denkmalschutz geklärt werden, welche Umbauten in dem Gebäude vorgenommen werden dürfen. Und letztlich müsse auch der Stadtrat sein Okay geben.

Ein außengastronomisches Angebot sei letztlich auch Wirtschaftsförderung, meint Klaus Krützen. „Das zieht Leute in die City, die zum Einkaufen bleiben.“ Aus diesem Grund habe die Stadtverwaltung zuletzt dem neuen Eiscafé „Orli“ erlaubt, die gegenüber liegende, zum Gartenschau-Gelände zählende Fläche zu nutzen. „Und sie wird augenscheinlich gut angenommen.“

Insofern habe auch das Auerbachhaus ein „Riesenpotenzial“, meint der Bürgermeister. Umgebaut zu einem Restaurant, könne mit ihm etwa eine gastronomische Achse von der Stadtparkinsel über den Markt bis zum Schlossplatz gebildet werden. „Aber wäre ein Traum“, meint Klaus Krützen.

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