Grevenbroich: Bürgerantrag für ein Haus der Vereine Bündnis lehnt Nobel-Küche im Haus Hartmann ab

Grevenbroich · Das historische Gebäude sollte künftig als „Haus der Vereine“ genutzt werden. Vorsitzender Heiner Lindgens kündigt einen entsprechenden Bürgerantrag für die nächste Ratssitzung an.

Aus Haus Hartmann könnte ein Restaurant für gehobene Ansprüche werden. Diesen Gedanken hatte Bürgermeister Klaus Krützen im Juni gegenüber unserer Redaktion formuliert. Das Soziale Bündnis Niederrhein lehnt solche Pläne ab und macht jetzt einen Gegenvorschlag: Das historische Gebäude sollte künftig als „Haus der Vereine“ genutzt werden. Vorsitzender Heiner Lindgens kündigt einen entsprechenden Bürgerantrag für die nächste Ratssitzung an.

Die Stadt hatte das in unmittelbarer Nähe zum Alten Schloss stehende Haus Hartmann in den 1970er Jahren erworben und aufwendig restauriert. Einst die „gute Stube“ Grevenbroichs, wird das Gebäude heute kaum noch für Ausstellungen und Empfänge genutzt, hin und wieder tagen dort noch Ausschüsse des Stadtrates. Hauptsächlich wird das Haus als „Trauzimmer“ für standesamtliche Hochzeiten genutzt. Paare aus dem Stadtgebiet und darüber hinaus geben sich in dem alten Gemäuer gerne das Ja-Wort.

Bürgermeister Klaus Krützen könnte sich in dem 1724 errichteten Gebäude gut eine gehobene Gastronomie vorstellen. Gespräche mit einem Interessenten habe er bereits geführt, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion. Solchen Plänen erteilt das Soziale Bündnis nun eine klare Absage: „Nach unserer Auffassung sollte das Haus Hartmann nicht als Gourmet-Tempel für wenige Besserverdienende genutzt werden“, sagt Heiner Lindgens.

Gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Anne Rappard schlägt der Vorsitzende eine Nutzung als „Haus der Vereine“ vor. Es sollte heimischen Gemeinschaften zur Verfügung gestellt werden – etwa als Begegnungsstätte oder als Geschäftsstelle. Das wäre ein Novum in der Stadt.

 „Es ist schon bemerkenswert, dass Bürgermeister Krützen mit Raumnot argumentiert und gleichzeitig privaten Investoren die gute Stube der Stadt zur Verfügung stellen will“, sagt Lindgens. Auch Anne Rappard vertritt diese Auffassung: „Anstatt sie in Nobel-Restaurants für wenige Wohlhabende umzuwandeln, sollten städtische Immobilien in erster Linie den Bürgern zugute kommen.“

(wilp)
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