Rosenmontag in Gustorf Die Narren schillerten in allen Regenbogen-Farben

Gustorf · Die Exklusivnachricht vom Rosenmontagszug in Gustorf gleich vorweg: Das Viergestirn – Prinz Stefan I. Bechtel, Bauer KaJü Lieven, Jungfrau Molly (Johannes Moll) und Hofbäcker Thomas Spitz – steht offenbar unmittelbar vor dem Abschluss eines Plattenvertrages.

Karneval 2020: Rosenmontagszüge in Grevenbroich Gustorf und Allrath
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So schön waren die Rosenmontagszüge in Allrath und Gustorf 2020

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Foto: Dirk Neubauer

So wie das närrische Quartett am Rosenmontag hoch auf ihrem Prunkwagen Karnevalsschlager sang, steht ihm im rheinischen Dreieck zwischen Köln, Düsseldorf und Aachen eine ganz große Karriere bevor. Bestens gelaunt und mehrstimmig trällerte das Viergestirn vom höchsten Punkt des Sprötz-Trupp-Zuges, dass es sämtlich Umstehende mitriss.

Pünktlich um 14.30 Uhr machten sich 29 Gruppen und fünf große Mottowagen auf den Zugweg durch Gustorf und Gindorf. Knapp drei Stunden lang waren sie durch die Stadtteile unterwegs. Ohne Zwischenfälle und bei allerbester Laune, wie die Zuleitung am Ende feststellte. Die Aktiven hatten jeweils viele Monate lang an ihren Kostümen gebastelt, so dass einheitliche Gruppen auf die Straßen kamen. Und ganz ehrlich: Hier gab es die schönsten Fußgruppen weit und breit zu sehen.

 Zwei Nixen bützen eine Meeresgottheit.

Zwei Nixen bützen eine Meeresgottheit.

Foto: Dirk Neubauer

Relativ weit hinten bei den rund 400 Mitwirkenden im Zug lief eine Gruppe unter weißen Perücken, dunkelblauem Tüll und gelben Gummistiefeln. „Wir sind die Wetterfeen aus Rommerskirchen“, sagten die Damen, die sich in letzter Minute entschlossen hatten, nach Gustorf zu kommen. „Denn unser Zug ist gestern ausgefallen“, sagten die Wetterfeen. Natürlich wetterbedingt. Wer denn da von ihnen wann und wo nicht aufgepasst hat – das ließ sich im Nachhinein nicht ermitteln.Bei den Kostümen spielten das Wetter und das Klima an zahlreichen Stellen eine Rolle: Eine Gruppe ging als Kamelle-Gewitter – mit grauen Perücken, aus denen in stechend-grellem Gelb die Blitze schlugen. Andere trugen ein Lattengestell auf dem Rücken, das mit stabilem Papier in allen Farben des Regenbogens bespannt war – die Drachen-Gruppe hatte Glück, dass es am Tag nach dem Wintersturm namens Yulia nahezu windstill war in Gustorf. Hinzu kamen Bienen und Schmetterlinge und Puck – eine Stubenfliege, im Duett mit einer fleischfressenden Pflanze.

Als Zugleiter Julian Faust die Wagen-Engel verteilt und das Startsignal an den vorweg fahrenden Streifenwagen der Polizei gegeben hatte, freuten sich zwei Altersgruppen ganz besonders. Die Kinder sammelten in großen Beuteln, was die Narren ihnen als Kamelle zuwarfen. Und die Bewohner des Seniorenheimes riefen laut „Helau“, als die Kostümierten an ihnen vorüberzogen. Für einen kleinen Momenten, spielten Alter und Herkunft, Portemonnaie und Religion keine Rolle. Vor dem Karneval sind alle gleich.

 Zwei Ballonfahrerinnen mit kaiserlichen Schnauzbärten.

Zwei Ballonfahrerinnen mit kaiserlichen Schnauzbärten.

Foto: Dirk neubauer/Dirk Neubauer

Nur im Reich von Neptun gab es ein paar kleine Komplikationen – als es um den doppelten Nixenkuss ging. Da war es auch nicht viel anders als bei den Menschen am Strand: So manche Meeresgottheit freute sich auf ein Bützchen, fand aber keine Nixe. Und umgekehrt waren auch die Nixen durchaus wählerisch. Aber auch dieses Problem wurde schließlich gelöst.

 Fleischfressende Pflanze und Stubenfliege im Duett.

Fleischfressende Pflanze und Stubenfliege im Duett.

Foto: Dirk Neubauer

Spätestens bei der After-Zoch-Party waren sich Mitwirkende und Beteiligte einig: Das war der bislang schönste Rosenmontagszug in Gustorf überhaupt. Bis zum nächsten Jahr. Dann wird 2020 übertroffen werden. Garantiert!

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