Strukturwandel in Grevenbroich Grüne wollen Ladenlokale in Büros umwandeln

Grevenbroich · Mit dem Ruf nach „Co-Working-Spaces“ wollen die Grevenbroicher Grünen gleich mehrere Herausforderungen auf einmal lösen: leerstehende Ladenlokale nutzen, die City beleben und den Strukturwandel beschleunigen.

 Großraumbüros, in denen sich alle gegenseitig unterstützen - dies ist die Idee eines „Coworking Space“.

Großraumbüros, in denen sich alle gegenseitig unterstützen - dies ist die Idee eines „Coworking Space“.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Der moderne Mensch geht nicht mehr ins Büro. Er netzwerkt im „Coworking-Space“. An die Stelle von freudlosen Einzelzellen treten dabei große Räume – mit einem Mix aus Schreibtischen, Couchen, einem Kicker oder Boxsack, Teeküche und großen Kühlschränken mit Glasfront für Speisen und Getränke. Solche „Coworking Spaces“ sollen nach dem Willen der Grünen nun auch in Grevenbroich Einzug halten.

In einem zweiseitigen Antrag fordern sie die Verwaltung auf, den Rahmen dafür zu schaffen: Die Eignung des Auerbachhauses zu prüfen, Wirtschaft und Industrie- und Handelskammer als Partner zu gewinnen, Fördermittel von Land und Bund ausfindig zu machen. Schließlich, so legen es die Grünen in ihrem Antrag nahe, gehöre neuer Raum für Dienstleistungsunternehmen zum Strukturwandel im Rheinischen Revier.

„Durch die Corona-Zeit hat sich der Trend zum Heimbüro verstärkt“, stellt der Grüne Parteichef und Ratsherr Peter Gehrmann fest. Zugleich hat er bei großen Unternehmen beobachtet, dass die Angestellten ihre Firma im Laptop und Handy mit sich herumtragen, feste Standorte aufgelöst werden und stattdessen kostengünstige Gemeinschaftsbüros mit Netzanschlüssen und moderner Ausstattung nutzen.

„Es gibt in Grevenbroich sehr viel Leerstand. Und der Trend geht gerade nicht dahin, dass Einzelhändler Ladenlokale suchen. Deshalb sollte man prüfen, ob sich Leerstände für ‚Coworking Spaces‘ eignen“, sagt Gehrmann. In dem Antrag sind der Montanushof und die Coens-Galerie genannt, in der es nach dem Auszug von Euronics noch stiller geworden ist. Dort ließe sich ein doppelter Nutzen schaffen – zum einen seien die Leerstände gefüllt; zum anderen würden die darin arbeitenden Menschen für Leben und Umsatz in der City sorgen.

Center-Manager Tim Grevelhörster reagierte auf Nachfrage vorsichtig, aber freundlich auf den Vorschlag: „Ich höre davon zum ersten Mal.“ Natürlich müssten solche Projekte eng mit der Stadt abgestimmt werden. Andererseits seien vor allen die Flächen in den oberen Etagen weniger nachgefragt als die Ladenlokale an den Lauf- und Freiflächen der beiden Vorzeige-Galerien.

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