Antrag der Grünen Der Kammmolch soll wieder nach Kapellen

Kapellen · Die Grünen wollen den Kammmolch wieder nach Kapellen holen. Eine Untersuchung der Biologischen Station des Rhein-Kreises ergab, dass er verschwunden ist. Das soll sich nun ändern.

 Die Kammmolche sollen in Grevenbroich wieder angesiedelt werden.

Die Kammmolche sollen in Grevenbroich wieder angesiedelt werden.

Foto: Piet Spaans

Dorok hatte sich im vergangenen Jahr für die Alt-Erftarme im Naturschutzgebiet eingesetzt. Dieses Engagement mündete in einer Untersuchung der Biologischen Station des Rhein-Kreises, deren Ergebnis jetzt vorgelegt wurde. „Dass der Kammmolch im Rahmen des Gutachtens nicht nachgewiesen werden konnte, ist bedauerlich“, sagt Dieter Dorok. „Denn vor einigen Jahren lebte diese seltene Amphibie offenbar noch an dieser Stelle.“

Der Erftverband will sein Rettungsprojekt noch in diesem Jahr abschließen. Die Grevenbroicher Grünen schlagen vor, bei dieser Gelegenheit auch Ersatzbiotope mit Grundwasserkontakt im Bereich der Altarme anzulegen. „Es sollten Stillgewässer geschaffen werden, so wie sie der Kammmolch liebt“, betont Dieter Dorok. „Vielleicht gelingt es auf diese Art und Weise, diese Amphibien wieder an der ,Schwarzen Brücke’ anzusiedeln.“

Das Gutachten der Biologischen Station belegt auch, dass die Teichmuschel in den Altarmen nicht mehr vorkommt, ebenso fehlt der Bitterling, der mit ihr in Symbiose lebt. „Das hat mich sehr überrascht“, sagt Rolf Behrens vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). „Mein Stand der Dinge war, dass es die Muscheln dort gibt. Wenn Arten verschwinden, habe ich damit ein großes Problem.“

Die Altarme sind stark verschlammt, mit einem Anschluss an die Erft soll künftig die Fließgeschwindigkeit in den Gewässern erhöht und Sedimente auf natürliche Art und Weise weggespült werden. „Wenn es keinen Durchfluss gibt, setzt sich der Schlamm ab, das ist normal“, sagt Behrens. Er frage sich jedoch, warum nicht schon früher mit einem Rettungsprojekt begonnen wurde.

Für Behrens steht fest: Sobald das Projekt abschlossen ist, sollten Teichmuscheln und Bitterlinge an die „Schwarze Brücke“ zurückkehren – „vielleicht findet sich eine lokale Population, die dort angesiedelt werden kann“, meint der Naturschützer.

Was den artengeschützten Kammmolch betrifft: Rolf Behrens geht davon aus, dass er irgendwo in der Erftaue noch leben könnte.  Wo, das könne im Rahmen eines Umweltgutachtens herausgefunden werden, das für die geplante Umgehungsstraße L 361n angefertigt wird. Die Naturschutzverbände werden an dieser Studie beteiligt.

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