Kultur aus Grevenbroich Fusseln aus Wäschetrockner werden zu Kunstwerken verarbeitet

Grevenbroich · „Der Apfel fällt nicht . . . alles noch offen“: So heißt die zweite Gemeinschaftsausstellung der Galerie Judith Dielämmer, die am Freitagabend eröffnet wurde.

 Uwe Dressler ist einer von neun Dielämmer-Künstlern, die in den Räumen des ehemaligen Juwelier-Geschäfts Poser ihre Arbeiten präsentieren.

Uwe Dressler ist einer von neun Dielämmer-Künstlern, die in den Räumen des ehemaligen Juwelier-Geschäfts Poser ihre Arbeiten präsentieren.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Ursula Helene Neubert zeigt ihre „Farbklänge“ als kleine Kostbarkeiten im Schaufenster. Neu sind die Farbstudien in Form von horizontalen und vertikalen Farbbalken. Aufgrund der großzügigen Raumsituation kann sie auch die Blütenbänder zeigen, das sind Armbänder, auf denen Blüten haften wie Fliegen am Fliegenfänger. Zum ersten Mal präsentiert Ursula Helene Neubert Texte, die sich mit ökologischen Themen beschäftigen.

Dieter Stürmann hat mit seinen Fotos die Entstehung der Wandmalerei von Aura und Oldhaus an der Alten Bergheimer Straße, gegenüber den früheren Galerieräumen, dokumentiert. Janne Gronen bespielt mit ihrer Kunst vor allem das ehemalige Badezimmer. „Just take my kiss to go“, schrieb sie knallrotem Lippenstift auf den Spiegel. Anne Koistinen zeigt noch einmal ihre Objekte, bestehend aus feinen Papierbändern. Neu ist die Fliescollage: Die Reste aus dem Wäschetrockner sind der Stoff, aus dem die Künstlerin ihre Collage mit der rätselhaft anmutenden Stofflichkeit schuf.

Inge Harms verarbeitet mit ihren Fotos Erinnerungen aus ihrer Kindheit. Ein Teddybär und ein Wagen aus Holz wirken wie achtlos abgestellt, ihre Kindheitshelden hat die Künstlerin kunstvoll in Szene gesetzt: So wirkt das kleine Pferd etwas verloren in einer vermeintlich schroffen Felsenlandschaft. Dass die Felsen aus einem alten, kunstvoll drapierten Pelzmantel besteht, ist eines der vielen kleinen Geheimnisse von Harms. Karin Gier zeigt ebenfalls Neues: großformatige Tuschezeichnungen als Tagebau-Impressionen sowie Bodenobjekte aus Mullbinden und Gips, die Erde enthalten und die an die Zerbrechlichkeit der Natur erinnern sollen.

Uwe Dressler zeigt seine „Malerei nach der Malerei“. Im Schaufenster liegt eine Skulptur, gemacht aus dem Kettenhemd eines Metzgers, die wie eine monströse Halskette wirkt. Gudrun Lintz gibt dem Betrachter mit ihrem Fotos Rätsel auf. Anne Blass setzt sich mit dem Menschen auseinander. In ihren Objekten verarbeitet sie unter anderem Draht und Glas.

Die Ausstellung ist bis zum 15. Oktober geöffnet.

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