Absenderin aus Grevenbroich Flaschenpost-Schreiberin nach 20 Jahren gefunden

Grevenbroich · Vor gut einer Woche wurde bei einer Aufräumaktion am Rhein ein Brief in einem Marmeladenglas gefunden. Nun hat sich die Grevenbroicher Verfasserin gemeldet.

 Victoria Blocksdorf (l.)  hat bei ihrem Rhein-Clean-Up eine Flaschenpost gefunden. Abgeschickt hat sie Christina Buschhausen vor 20 Jahren im Alter von 12 Jahren.

Victoria Blocksdorf (l.)  hat bei ihrem Rhein-Clean-Up eine Flaschenpost gefunden. Abgeschickt hat sie Christina Buschhausen vor 20 Jahren im Alter von 12 Jahren.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Immer wieder sieht Christina Buschhausen auf das Diddl-Maus-Blatt in ihren Händen: „Es ist total verrückt, ich bin fast ein bisschen zittrig“, sagt sie. Zuletzt hatte sie den Zettel vor 20 Jahren in der Hand: Damals hat sie ihn in ein Marmeladenglas mit Süßigkeiten gesteckt und von der Fleher Brücke aus auf Reisen geschickt.

Kostenpflichtiger Inhalt Vor gut einer Woche hat Victoria Blocksdorf die ungewöhnliche Flaschenpost bei einer Aufräumaktion in Neuss gefunden und alles daran gesetzt, um sie der Absenderin zurückzugeben. Mit Erfolg: Am Dienstagmittag trafen Schreiberin und Finderin am Rheinufer aufeinander. „Nach den Medienberichten haben sich unglaublich viele Leute bei mir gemeldet und gefragt, ob ich das sein könnte“, sagt die mittlerweile 32-jährige Christina Buschhausen. Tatsächlich, so erzählt sie, kann sie sich selbst aber nicht mehr erinnern, eine Flaschenpost geschrieben zu haben. „Ich weiß aber, dass ich früher mit meinen Eltern und meinem Bruder hier öfter spazieren war und dass ich selbst einmal eine Flaschenpost gefunden habe“, sagt sie. „Das muss mich wohl inspiriert haben.“

Doch hat sie keine Zweifel daran, dass sie die Verfasserin des Briefes ist. Darin hat sie schließlich ganz genau beschrieben, dass sie die Post am 25. März 2001 von der Fleher Brücke in den Rhein geworfen hat und  grüßt außerdem ihre Freunde sowie die Klasse 6d des Erasmus Gymnasiums. Ein weiteres Indiz war das Diddl-Papier: „Das Motiv ist so markant, daran erinnere ich mich“, sagt die 32-Jährige. Den Block hat sie sogar aufbewahrt und zu dem Treffen mitgebracht. Völlige Sicherheit habe ihr dann aber der Schriftvergleich gegeben.

Seitdem sie die Flaschenpost im Alter von 12 Jahren abgeschickt hat, hat sich bei ihr einiges getan: 2008 machte sie ihr Abitur, mittlerweile arbeitet sie in einer Werbeagentur, ist verheiratet und hat vor drei Wochen eine Tochter bekommen. Mit ihrer Familie wohnt sie immer noch in Grevenbroich-Kapellen: „Die alten Kontakte sind noch da, deswegen konnte man mich wohl so schnell ausfindig machen“, erzählt sie und lacht.

Auch wenn Victoria Blocksdorf bei ihren Clean-Ups schon einige Kuriositäten gefunden hat, ist es für sie eine besondere Geschichte. Der Fund wird nun bei einer Ausstellung zu sehen sein.

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