Schützenfest in Grevenbroich Grevenbroich feiert!

Schützenfest in Grevenbroich · Grevenbroich feiert Schützenfest: 1300 Marschierer legten am Nachmittag eine zackige Parade auf der Breite Straße hin. Im Mittelpunkt des Geschehens steht das Königspaar Andreas und Simone Pickel, das gestern den Höhepunkt seiner Regierungszeit erlebte.

Ein wenig mulmig war's ihm schon, am Sonntag vor dem großen Umzug und der festlichen Parade. "Ich habe ein bisschen Magengrummeln", gestand Schützenkönig Andreas Pickel. Doch sobald die 16 Tambourkorps und Musikzüge am Nachmittag die ersten Märsche anstimmten, war die Aufregung sofort verflogen. "Eine tolle Atmosphäre", freute sich Königin Simone — und sie strahlte, weil es die Sonne auch tat. Zumindest verhalten. Grevenbroich feiert Schützenfest, und hat wieder Glück mit dem Wetter. Trotz drohender Wolken blieb es trocken.

Für Andreas Pickel begann der gestrige Morgen mit den ersten Amtspflichten. Der Regent und sein Adjutant Ralf Zimmermann nahmen zu früher Stunde im alten Rathaus die neue Königsstandarte in Empfang, nachdem sie von Pfarrer Willi Steinfort geweiht worden war. Steinfort gestaltete anschließend gemeinsam mit seiner evangelischen Kollegin Monika Ruge den Festgottesdienst in St. Peter und Paul. Konzelebranten waren das BSV-Ehrenmitglied Pater Eduard Gijsen und Diakon Ulrich Eßer, Mitglied der Hubertusschützen. Eine gute Idee: Die Fürbitten wurden von drei Vertretern der "Korps" gelesen: Christoph Oberbach (Jäger), Marco Borgwardt (Grenadiere) und Udo Conrads (Marine).

Wenig später, vor dem Ehrenmal am Platz der Deutschen Einheit, hielt BSV-Vizepräsident Lothar Zimmermann die Gedenkrede und ging dabei auf die Vorbildfunktion der Schützen ein: "Alle Mitglieder unseres Vereins zeigen, dass ein kameradschaftliches Leben die beste Einstellung ist", meinte er. Zimmermann rief die Zuhörer dazu auf, nicht oberflächlich und gleichgültig zu agieren, sondern sich am Leben zu beteiligen — "und in christlicher Nächstenliebe unsere Mitmenschen zu achten". Die Repräsentanten der Städte St. Chamond (Frankreich), Celje (Slowenien) und Kessel (Niederlande), die einmal mehr zum Schützenfest nach Grevenbroich gereist waren, legten zum Abschluss einen Kranz nieder.

Im Festzelt konnte Präsident Dr. Peter Cremerius anschließend etliche Vertreter der befreundeten Vereine zum Frühkonzert begrüßen. Höhepunkt der Morgenfeier war wie in jedem Jahr die Krönung der jüngsten Schützen. Andreas Pickel rüstete Jugendkönig Oliver Küppers mit der blank geputzten Silberkette aus. Seine anschließende Rede vor dem Regiment las der 14-Jährige von seinem iPod ab. "Moderne Zeiten", staunte BSV-Vize Zimmermann. Souverän meisterte auch Edelknabenkönig Max Beyer seinen Auftritt: Der Neunjährige musste allerdings auf einen Stuhl klettern, um vom Rednerpult aus das Regiment hoch leben zu lassen.

Nach dem Frühkonzert — gestaltet vom Tambourkorps Elsen und dem Musikverein Frohsinn Norf — und einer kurzen Mittagspause bahnte sich der vorläufige Höhepunkt des Schützenfestes an: der Umzug mit Königs-, Blumen- und Fahnenparade. Einige tausend Menschen umsäumten die Straßen der Innenstadt und jubelten dem Königspaar Andreas und Simone Pickel zu.

Nach dem Umzug gab es für die Zelt-Besucher übrigens noch eine ganz besondere Überraschung. Spontan lieferten sich mehrere Tambourkorps weit über eine Stunde lang eine wahre Musik-Schlacht. Ein Marsch wechselte den anderen ab — damit erreichte die gestrige Feierlaune ihren Siedepunkt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort