1500 Schützen und Musiker marschieren durch die Stadt Grevenbroich feiert seinen Single-König

Grevenbroich · Dieter Minkenberg ist auf dem Höhepunkt seiner Regierungszeit angekommen. Am Sonntag stand er im Mittelpunkt des großen Festzuges und der Parade. An seiner Seite: King-Mum Erika (82), die aus Rheinland-Pfalz angereist war.

Schützenfest in Grevenbroich 2019: Bilder von der Königsparade
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Die Königsparade in Grevenbroich 2019

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Foto: Tinter, Anja (ati)

Ganz schön fit, diese King-Mum: Mit festem Schritt marschierte Erika Minkenberg (82) am Sonntag Nachmittag zum Paradeplatz auf der Breite Straße – an der Seite ihres Sohnes Dieter, der als erster Single-König in die Geschichte des Bürgerschützenvereins eingehen wird. In der Kutsche hatte sie zuvor die Ovationen der vielen Zuschauer am Straßenrand entgegen genommen. „Ich glaube, das hat ihr  gut gefallen“, meint Grevenbroichs Schützenkönig schmunzelnd.

Nach dem Auftakt mit dem Fackelzug und dem ersten Ball im proppenvollen Zelt, begann der Fest-Sonntag in der Kirche St. Peter und Paul. Dort gestalteten Pfarrer Meik Schirpenbach und seine evangelische Kollegin Monika Ruge den Schützengottesdienst, „der bei allen Teilnehmern sehr gut ankam“, sagt BSV-Präsident Detlef Bley.

Wenig später, am Ehrenmal auf dem Platz der Deutschen Einheit, hatte Victor Göbbels das Heft in der Hand. In seiner Ansprache ging der Vizepräsident auf den Wahlspruch „Für Bürgersinn und Heimattreue“ ein – und machte eines deutlich: „Unser Schützenfest ist ein Treffpunkt für die ganze Gesellschaft – Fremde oder Heimatlose finden hier ebenso Zutritt wie fortgezogene Mitbürger, die es dann doch mal wieder in die Heimat zieht.“

Die kleinsten Könige im Regiment standen anschließend im Mittelpunkt des Frühkonzerts, zu dem viele Gäste befreundeter Vereine erschienen waren, ebenso eine Künstler-Gemeinschaft aus der niederländischen Partnergemeinde Peel en Maas. Edelknabenkönig Jakob Werner und Jugendschützenkönig Jan Pesch wurden vor großer Kulisse mit den Silberketten ausgestattet – und zu ihren Ehren regnete es goldenen Flitter auf der Bühne. Eine Premiere: Julian Flintz, im vergangenen Jahr erster Jungregent in der Vereinsgeschichte, erhielt den von Jan Wosnitza gestalteten und von Schatzmeister Michael Fräßdorf gestifteten Jungkönigs-Orden. Aktueller Regent bei den jungen Grevenbroicher Schützen ist Nicolas Gallus. Er wird die Auszeichnung im nächsten Jahr erhalten.

Eine kleine Anerkennung in Form eines hochprozentigen Geschenks gab es für Heinz Mostert. Der Ehrenoberst der Allrather Bürgerschützen hatte am Donnerstag einen runden Geburtstag feiern können, er wurde 70 Jahre alt. Klar, dass die Musik „Happy Birthday“ im Zelt spielte.

Am Nachmittag herrschten angenehme Marschtemperaturen. Rund 1500 Schützen und Musiker formierten sich auf der Lindenstraße, um nach der Regimentsabnahme durch die Innenstadt zu ziehen, um dann eine zackige Parade auf der Breite Straße abzulegen. Erstmals nach langer Zeit marschierte das Regiment in zehn Marschblöcken – das gab es bisher nur zum 150-jährigen Vereinsbestehen (1999) und zur Landesgartenschau (1995).

Eine der größten Musik-Abordnungen kam vom Bodensee: Der Musikverein Bergatreute reiste in einer 44-köpfiger Besetzung nach Grevenbroich – auf Einladung des Jägerzuges „Jungschützen“, der sein 90-jähriges Bestehen feiern kann. Auch am Montag werden die Musiker aus Baden-Württemberg noch mit von der Partie sein – und den Frühschoppen genießen. Der ist für viele übrigens der heimliche Höhepunkt des Schützenfestes, weil sich dann „halb Grevenbroich“ im Zelt trifft. Um 11 Uhr geht es gemütlich los mit der Hardter Blasmusik, ab 16 Uhr spielt die Band „Groovehouse“ zum Tanz auf.

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