Nach EM-Spiel Feiernde Fans behindern Verkehr in Grevenbroich

Grevenbroich · Grevenbroicher feierten nach dem Spiel gegen die Slowakei. Am Ostwall kam es zuweilen zu gefährlichen Situationen.

Grevenbroich: Autokorso nach Spiel Deutschland - Slowakei
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Wilde Fanfeier in Grevenbroichs Innenstadt

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Den 3:0-Sieg der deutschen National-Elf gegen die Slowakei feierten zahlreiche Grevenbroicher. Nach dem Abpfiff des EM-Spiels am Sonntag formierte sich in der Innenstadt - insbesondere am Ostwall - wieder ein Autokorso. Mit Fahnen geschmückte Autos drehten hupend ihre Runden.

Am Rathaus trafen sich rund 70 Fußballfreunde. Eine Gruppe veranstaltete ausgelassen ein "Sit in" auf der Fahrbahn des Ostwalls, blockierte jeweils für kurze Zeit mit Sitzblockaden und Freudentänzen die Straße. Mehrere gestoppte Autos wurden kurzerhand umringt und samt Insassen kurz kräftig "durchgeschaukelt".

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Auch wenn viele Fahrer, etwa Korsoteilnehmer, die "Attacken" lachend oder zumindest lächelnd ertrugen, nahmen andere die Behinderungen am Ostwall weniger gelassen hin. Sie versuchten durchzukommen. Mancher kurvte mit einigem Tempo um die Blockierer herum. Es kam zu gefährlichen Situationen. In einem Wagen riss bei der Vorbeifahrt sogar ein Beifahrer die Tür auf, vermutlich, um besser freie Bahn zu erhalten. Die Polizei griff nicht ein, obwohl ein Streifenwagen die Stelle passierte. "Es gab in Grevenbroich bei dem Autokoros mehrere kleine Ordnungswidrigkeiten. Wir mussten aber nicht einschreiten, haben keine Verwarngelder ausgesprochen", erklärte Polizeisprecherin Diane Drawe. Die Ereignisse hätten sich "noch im Rahmen des Tragbaren" gehalten, "Niemand war gefährdet oder wurde verletzt, es gab keine Beschwerden von Anwohnern", so Drawe. Die Polizei wolle "kein Spielverderber" sein, wenn nach EM-Spielen auf der Straße gefeiert werde, fügt sie hinzu. Aktiv geworden wäre die Polizei, wenn es etwa um Sachbeschädigung oder Trunkenheit am Steuer gegangen wäre. Wie sollen sich Autofahrer verhalten, die sich Blockaden oder "schaukelwütigen" Fans gegenübersehen? "Vor allem Ruhe bewahren und etwas Verständnis aufbringen - oder den Bereich der Innenstadt nach dem Spiel meiden", rät Polizeisprecherin Drawe. "Wenn man sich aber bedrängt fühlt, sollte man die Rufnummer ,110' wählen."

Überwiegend blieb es aber bei fröhlichem Feiern. Beim Public-Viewing in der Alten Feuerwache sahen 200 Fans begeistert die Tore der deutschen Elf. Am Samstag soll im Viertelfinale weitergefeiert werden. Der Saal öffnet um 19.30 Uhr, anderthalb Stunden vor Anpfiff.

(lsa)
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