Familie Schmale hat eine eigene Parkanlage Der schönste Garten von Hemmerden
Hemmerden · Vor elf Jahren entdeckten Markus und Evagelia Schmale den Dreikanthof in Hemmerden. Das Architekten-Paar bauten sie erst die alte Scheune aus dem 18. Jahrhundert um. Jetzt haben sie dazu eine Parkanlage geschaffen.

So schön ist der Garten in Hemmerden
Wer vor der schlichten weißen Fassade des Dreikanthofs steht, ahnt nicht, was sich hinter den alten Mauern verbirgt. Dort befindet sich nicht allein das Traumdomizil der Familie Schmale, eine wilde Mischung aus Historie und Moderne. Dazu kommt eine neu geschaffene Parkanlage.
„Die Natur ist ein großes Geschenk, das wir erhalten sollten“, sagt Markus Schmale. Wie seine Frau Evagelia ist er Architekt und möchte mit seinem Garten Vorbild sein – ein Zeichen setzen, wie Architektur sein sollte: Eine Symbiose mit der Natur. „Immer mehr Menschen legen sich Steinvorgärten an. Wir wollten dem Trend etwas entgegensetzen, die Natur in unser Zuhause einbinden“, sagt er. Vor elf Jahren hat das Ehepaar den in die Jahre gekommenen Dreikanthof in Hemmerden entdeckt. Die eigene Parkanlage ist die Vollendung ihres Wohntraums.
Schmales Garten ist komplett durchgeplant. Norbert Seeger von den Landschaftsarchitekten Müller und Partner hat die Pläne entwickelt. „Nichts ist wirr, alles hat seinen Sinn und ist aufeinander abgestimmt“, sagt Schmale. Seien es Tierschutz, Nutzwert oder schlichtweg die Optik. Bei allem hat sich Schmale etwas gedacht.
Grob lässt sich der private Park in drei Teile eingrenzen. Der erste Abschnitt beginnt am Wohnhaus. Hier befindet sich der alte Baumbestand des Grundstücks, bis zu 300 Jahre alt. Ein Anbau an die alte Scheune, das gläserne Wohnzimmer, fiel extra dezent aus. Direkt an den Raum mit den wegfahrbaren Wänden schließt ein Pool an. „Die Bäume bieten Kühle und Schatten“, sagt Schmale. „Auch die Luft ist hier ganz anders.“
Kern des zweiten Teils ist der Gartenteich. Selbst zur Mauer hin erstrecken sich hier neue Bereiche und Wege. Der Übergang ist immer bepflanzt. Es ist ein Symbol für das Betreten der Natur. Schmale setzt sich auf die Jugendstilbank unter eine große Magnolie. „Größere gibt es in der Gegend wohl nur am Schloss Dyck“, sagt er. Er lässt seinen Blick durch den Garten schweifen. „Im November stand von all dem noch gar nichts“, sagt er. Er ist sichtlich begeistert, was die Natur bereits geleistet hat. „Stellen Sie sich vor, wie es hier in zehn Jahren erst aussieht“, sagt er.
Von der Bank geht der Blick auf den dritten Teil der Anlage, die vom Rokoko inspiriert ist. Der Bereich ist durch starke Symmetrie und Details wie den Löwenbrunnen geprägt. Am oberen Ende erstrecken sich zwei Beete, durch die man auf kleinen Wegen flanieren kann. Am oberen Ende befindet sich ein einfahrbares Saunahäuschen. Die Wände lassen sich einklappen, die Sauna zusammenschieben. Es bleibt ein Laufband, in Mitten der Natur. Dabei lädt selbst der Garten zum Joggen ein. „Eine Runde von fünf Minuten ist hier möglich“, sagt Schmale.
Es ist ein kleines Paradies, das Arbeit macht. Aber: „Die Gartenarbeit entspannt mich“, sagt er. „Das ist mein Work-Out“. Und das lohne sich allemal. Jeden Morgen gehe er mit seiner Frau erst einmal in der Garten. Immer wieder entdecken sie etwas neues, erfreuen sich an kleinen Dingen. Die Eindrücke sind immer im Wandel. Es sind die Vorteile des Landlebens, die Schmale nicht mehr missen will. „Ich habe lange und gerne in der Stadt gewohnt“, sagt er. „Aber das ist jetzt das Richtige für mich. Ich glaube der Drang zur Natur ist in unserem Unterbewusstsein verankert.“