Schutz und Hilfe für kleinen Nager Grevenbroichs Umweltschützer sind dem Gartenschläfer auf der Spur

Fast unbemerkt ist der Nager an den Rand des Aussterbens geraten, wissen Umweltschützer.

 Gartenschläfer mögen Streuobstwiesen und Flächen mit vielen Hecken und unterschiedlichen Gehölzen, wo sie sich verstecken können.

Gartenschläfer mögen Streuobstwiesen und Flächen mit vielen Hecken und unterschiedlichen Gehölzen, wo sie sich verstecken können.

Foto: Jiri Bohal/Jiří Bohdal

Der Gartenschläfer ist so etwas wie die kleine Verwandtschaft des Siebenschläfers. Unverwechselbar macht das Tier seine Augenpartie, die erinnert nämlich an „Zorro“. Nicht aber wegen seines Niedlichkeits-Faktors haben die Grevenbroicher Naturschützer um Rolf Behrens und Ulrich Pfeiffer den Nager auf dem Schirm. Anders als der „Rächer der Armen“ braucht der Winzling Hilfe. „In den vergangenen zehn Jahren war die Bestandsentwicklung rückläufig – und nun haben wir das erste Exemplar in Grevenbroich entdeckt“, freuen sich die beiden. Rund um das von RWE betriebene Monitoring, hauptsächlich zur Erfassung von Haselmäusen, ist der kleine Geselle mit den großen Knopfaugen aufgetaucht. „Eine überraschende Freude“, wie Rolf Behrens sagt.

Fast unbemerkt ist der Nager an den Rand des Aussterbens geraten, wissen Umweltschützer. Die Gründe dafür sind noch unklar. Denn der Gartenschläfer gehört zu den wenig bekannten heimischen Tierarten und ist noch kaum erforscht. „Und bislang besagte die Kartografie seiner Population, dass es ihn bis Bonn gibt. So weit nördlich wurde er schon lange nicht mehr gesichtet.“ , begeistert sich Behrens. Und er will wissen: „Gibt es noch mehr?“

Um das herauszufinden, wird beispielsweise in den Rekultivierungsgebieten ein schwarzer Karton ausgelegt. „Das ist ein dunkler Tunnel“, erklärt der Fachmann. Die Gerätschaft hat zwei Eingänge, an deren Öffnungen so etwas wie Farbkissen – natürlich ökologisch unbedenklich – liegen. Der Boden des Mittelteils ist mit hellem Untergrund ausgelegt. „Was auch immer in den Tunnel geht, hinterlässt Spuren“ – anhand derer die Tierschützer feststellen, wer ein- und ausgeht.

Im Sinne des Artenschutzes und für den Erhalt der Umwelt ist jedesTier wichtig, führt Behrens aus, warum plötzlich der Fokus auf das dämmerungsaktive Lebewesen mit seiner Lieblingsbeschäftigung zu schlafen fällt. Auf der Spur sind übrigens nicht nur die Grevenbroicher Tierfreunde der Schlafmaus, bundesweit ist der BUND aktiv. Letztlich geht es auch darum zu erkunden, ob es außer Streuobstwiesen und höhlenartigen Gehölzen weitere Lebensräume gibt, in denen sie heimisch sein könnten

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