Arbeiten an der Erft in Wevelinghoven Verband fällt 13 Pappeln an der Erft

Wevelinghoven · Die Arbeiten am Klosterweg in Wevelinghoven sollen nächste Woche beginnen.

 Nächste Woche wollen Mitarbeiter des Erftverbands in Wevelinghoven die Kettensäge ansetzen.

Nächste Woche wollen Mitarbeiter des Erftverbands in Wevelinghoven die Kettensäge ansetzen.

Foto: Pickartz/Tanja Pickartz

Der Erftverband rodet an einer Abzweigung des Klosterwegs im Stadtteil Wevelinghoven voraussichtlich nächste Woche 13 Pappeln, die aus Sicherheitsgründen nicht länger dort stehen können. Betroffen sind konkret zehn Bäume entlang des Wanderweges sowie drei weitere auf Feldern. „Baumgutachter haben bei der Untersuchung der Pappeln festgestellt, dass sie Faulstellen sowie Risse aufweisen und von Pilzen befallen sind“, sagt Erftverbandssprecherin Luise Bollig. Damit bestünden Gefahren etwa für Fußgänger, die den Wanderweg benutzten.

Der Erftverband ist für die Bewirtschaftung des Flusses zuständig – und hat mitunter in Grevenbroich weite Flächen um den Fluss übernommen beziehungsweise gekauft. Das erklärt auch, warum sich der Erftverband um die Fällung der Bäume kümmert, die jeweils ein gutes Stück vom Ufer der Erft entfernt stehen. Hintergrund der Ankäufe und Übernahmen von Flächen entlang der Erft ist die bereits begonnene Renaturierung des Flusses, der nach Beendigung des Braunkohlenabbaus in der Region nicht mehr mit Sümpfungswasser aus dem Tagebau gespeist werden kann und demnach bereits in wenigen Jahrzehnten deutlich weniger Wasser führen wird.

Die Renaturierung soll die Ökosysteme in der Erft wieder ankurbeln. Damit das gelingen kann, braucht es Platz – auch in Wevelinghoven. Die „Entfesselung“ der Erft, die der Erftverband derzeit bei Frimmersdorf vorantreibt, soll – so sehen es grob skizzierte Pläne vor – irgendwann um die Jahre 2035/2040 in Wevelinghoven und anderen Bereichen im Stadtgebiet Grevenbroich umgesetzt werden. In der Nähe des Klosterwegs in Wevelingjoven, also da, wo jetzt die Pappeln gefällt werden, könnte der Erft ein „Schlenker“ gesetzt werden – mehr Kurven zugunsten einer naturnahen Gestaltung.

„Wir müssen darauf reagieren, dass bald weniger Wasser durch die Erft fließt“, bringt es Luise Bollig auf den Punkt. So könnte ein kurvenreicher Flussverlauf dazu beitragen, dass sich in den Bereichen des Gewässers, in denen das Wasser aufgrund der Kurvenlage langsamer fließt, Tier- und Pflanzenarten ansiedeln, die es derzeit in der recht schnell fließenden, kanalisierten Erft schwer haben. „Das Ziel ist, von kanalisierten Flächen wegzukommen“, sagt Verbandssprecherin Bollig. Sie betont gleichwohl, dass Grevenbroich – abgesehen von Frimmersdorf – relativ weit unten auf der Liste steht und es demnach noch viele Jahre dauern könnte, bis Gebiete wie die am Klosterweg in Wevelinghoven für die Änderung des Erftverlaufs in Anspruch genommen werden.

Die Fällung der 13 „kranken“ Pappeln am Wanderweg und auf den angrenzenden Feldern jedenfalls stehen nicht mit der Renaturierung des Flusses in Zusammenhang.

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